Bremen. . Im Klinikum Bremen-Mitte hat es im vorigen Jahr zusätzlich zu den Darmkeimen, an denen mindestens drei Babys starben, gefährliche Bakterien im Leitungswasser gegeben. Sowohl auf der Frühgeborenen-Station als auch in der Kinderklinik seien Pseudomonas-Bakterien in Leitungswasserproben nachgewiesen worden, bestätigte eine Sprecherin des Klinikverbunds Gesundheit Nord am Donnerstag einen Bericht von Radio Bremen.

Die Hygienemängel im Klinikum Bremen-Mitte haben im vorigen Jahr nicht nur zur Ausbreitung von Darmkeimen geführt, an denen mindestens drei frühgeborene Babys starben. Zusätzlich traten gefährliche Bakterien an Waschbecken auf. Sowohl auf der Frühgeborenen-Station als auch in der Kinderklinik seien Pseudomonas-Bakterien in Leitungswasserproben nachgewiesen worden, bestätigte die Sprecherin des Klinikverbunds Gesundheit Nord, Karen Matiszick, am Donnerstag einen Bericht von Radio Bremen.

Bei weiteren Kontrollen sei aber kein verunreinigtes Leitungswasser mehr entdeckt worden. Deshalb sei auszuschließen, dass sich die Bakterien in den Rohren befanden. Eher wahrscheinlich sei, dass das Wasser am Hahn oder im Waschbecken verunreinigt wurde. "Wir wissen, dass es Hygienemängel gab", sagte Matiszick. "Das bestätigen die Proben."

Bei Routine-Untersuchungen im September 2011 wurden einem Bericht des Bremer Instituts für Hygiene zufolge auch auf einem aufbereitetem Beatmungsgerät in der Kinderklinik massenhaft Pseudomonas-Bakterien entdeckt. Nach bisherigem Wissensstand sei kein Kind durch die Bakterien geschädigt worden, sagte Matiszick. Pseudomonaden können bei geschwächten Menschen zu Wundinfektionen und Blutvergiftung führen. Die Befunde würden noch einmal überprüft.

Auf der Frühgeborenen-Station waren 2011 infolge Hygienemangels mindestens drei Babys nach Keiminfektionen gestorben. Anfang 2012 war der gefährliche Darmkeim trotz umfangreicher Desinfektionen wieder auf der Station aufgetaucht. Inzwischen ist die Frühchenstation wieder geschlossen. Vor kurzem wurde der ESBL-Keim auf der Haut eines Babys in der Kinderklinik entdeckt. Die Keimquelle ist weiterhin unbekannt.