Wien. Familiendrama in Österreich: Ein Vater hat auf seinen Sohn geschossen und sich anschließend selbst das Leben genommen. Der Junge wurde durch die Schüsse schwer verletzt und schwebt in Lebensgefahr.

In einer Grundschule im österreichischen St. Pölten hat ein Familienvater auf seinen Sohn geschossen und ihn lebensgefährlich verletzt. Nach Angaben der Polizei zielte der Vater direkt auf den Kopf des Siebenjährigen, ergriff dann die Flucht und tötete sich selbst. Der 37-Jährige war den Behörden wegen häuslicher Gewalt bekannt.

Wie die Polizei mitteilte, zerrte der Vater seinen Sohn am Freitagmorgen aus dem Klassenzimmer zur Garderobe und schoss ihm aus allernächster Nähe eine Kugel in den Kopf. Dann floh er in einem Auto. Nach einer etwa einstündigen Fahndung fand die Polizei das Fahrzeug auf dem Dach liegend in einem Straßengraben. In dem Auto lag die Leiche des Mannes, der sich laut Polizei offenbar selbst mit einem Kopfschuss getötet hatte. Angaben des ORF, wonach der Vater auch seine Tochter in der Schule aus dem Klassenzimmer holte, bestätigte die Polizei nicht.

Siebenjähriger schwebt wohl noch in Lebensgefahr

Ein Vertreter der Kriminalpolizei, Klaus Prenning, sagte dem Sender ORF, der Junge schwebe in Lebensgefahr. Laut einem Bericht der Nachrichtenagentur APA war der Siebenjährige nicht mehr ansprechbar, als die Rettungskräfte kurz nach dem Schuss eintrafen. Im Krankenhaus in St. Pölten habe die Notoperation begonnen, sagte eine Sprecherin des Landeskriminalamtes.

Zufällig hielten sich zum Tatzeitpunkt vier Rettungssanitäter in der Schule auf, um den Schülern von ihrer Arbeit zu berichten. Dadurch war eine rasche medizinische Versorgung des Opfers möglich. Die Mitschüler wurden danach von Psychologen betreut.

Die Polizei leitete Ermittlungen zum Tatmotiv ein. Sie ging davon aus, dass familiäre Probleme den 37-Jährigen zu dem Gewaltakt bewegten. Nach Angaben des Landeskriminalamtes von Niederösterreich war der türkische Staatsbürger polizeibekannt wegen häuslicher Gewalt. Erst vor wenigen Tagen sei ihm wegen Gewalt gegen seine Angehörigen die Rückkehr in die Wohnung seiner Familie verboten worden.

In österreichischen Medien meldete sich der Großvater des Kindes zu Wort, der erklärte, sein Schwiegersohn habe seine Frau und seine Kinder geschlagen und sei in einen regelrechten Scheidungskrieg mit seiner Frau verwickelt gewesen. (afp/rtr)