Essen. . Auch die zweite Staffel der BBC-Serie ist erste Sahne. „Sherlock Holmes“ fasziniert als Ekel-Paket, sogar im High-Tech-Zeitalter. Wer’s nicht glauben will, muss sehen. Zum Auftakt gerät der Meisterdetektiv aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle in einen „Skandal in Belgravia“.
Man weiß nicht so recht, was er nun eigentlich ist. Genie oder Wahnsinniger. Jedenfalls ist er klug, ist hoch intelligent. Aber auch arrogant bis zur Schmerzgrenze. „Kotzbrocken“ nennen ihn viele, er selbst bezeichnet sich als „Soziopath“. Sarkastisch, selbstironisch, ohne Gefühle und mit ungeklärten sexuellen Neigungen. Ungeduldig, schnell gelangweilt, aber süchtig danach, Verbrechen aufzuklären. Drei Mal darf Sherlock Holmes (Benedict Cumberbatch) das nun wieder machen. Die ARD zeigt die zweite Staffel der BBC-Erfolgsserie am Donnerstag, 20.15 Uhr sowie Pfingstsonntag und -montag, jeweils 21.45 Uhr. Zum Auftakt gerät der Meisterdetektiv aus der Feder von Sir Arthur Conan Doyle in einen „Skandal in Belgravia“.
Wer ihn zum ersten Mal trifft, der reibt sich die Augen. Nicht nur weil die neue Staffel ohne jede Erklärung in der Sekunde beginnt, in der die letzte endete. Sondern auch, weil diese Holmes-Ausgabe eine andere ist. Denn sie ermittelt im 21. Jahrhundert. Mit Laptop statt Lupe. Und Nikotinpflaster statt Pfeife. „Er ist weit weg von dem viktorianischen Holmes“, sagt Cumberbatch über seine Rolle, „bleibt aber sehr nah an der Seele des Originals, auch wenn die Geschichten in der Jetztzeit spielen.“
Immerhin: Dr. Watson (Martin Freeman) steht dem Sherlock 2.0 auch im modernen London zur Seite. Gemeinsam lösen sie drei Verbrechen, die lose auf den klassischen literarischen Vorlagen basieren. Die Art und Weise, wie sie sie lösen, sind wieder ein Vergnügen, wenn auch manchmal ein anstrengendes. Weil man höllisch aufpassen muss, um den Faden nicht zu verlieren. Denn das Tempo, in dem Sherlock kombiniert ist noch immer extrem hoch. Hart ist der Schnitt, überraschend manche Kamerafahrt, kühl das Ambiente und trocken der Humor.
Erneut ein Straßenfeger – was sonst
Das alles hat „Sherlock“ in Großbritannien erneut zum Straßenfeger gemacht. Und seine grandios spielenden Helden zu Stars, auf die mittlerweile auch Hollywood aufmerksam geworden ist. Cumberbatch soll im kommenden „Star Trek“-Film die Rolle des Bösewichts übernehmen. Für Martin Freeman geht es dagegen ins Auenland. In der Verfilmung von „Der kleine Hobbit“ wird der 40-Jährige die Hauptrolle des Bilbo Beutlin übernehmen. Anfang 2013 werden sich beide allerdings in London wiedertreffen. Dann beginnen die Dreharbeiten zur dritten Sherlock-Staffel. Zum Glück.