Würzburg. Tragisches Unglück beim Kindergartenausflug: Ein fünfjähriges Mädchen wurde von einem herabstürzenden Felsbrocken erschlagen. Sie wurde schwer verletzt und starb kurze Zeit darauf im Krankenhaus. Die Unglücksursache ist noch unklar, die Kriminalpolizei ermittelt.

Nach dem Tod einer Fünfjährigen durch einen herabstürzenden Erdbrocken im unterfränkischen Großostheim (Bayern) erwarten Polizei und Staatsanwaltschaft frühestens in zwei Wochen genaue Erkenntnisse zum Unfallhergang. "Wir sind auf Gutachten angewiesen", sagte Polizeisprecher Michael Zimmer am Freitag. Das Mädchen starb am Donnerstag bei einem Ausflug ihres Kindergartens. Aus bislang ungeklärter Ursache hatte sich aus einer Steilwand ein Erdbrocken gelöst und das Kind in einem Hohlweg südlich von Großostheim erschlagen.

Bei dem Ausflug waren 14 Jungen und Mädchen zwischen vier und sechs Jahren mit zwei Erzieherinnen am Nachmittag in einem Waldstück unterwegs. Der fünf bis zehn Meter breite Hohlweg führt leicht bergauf, zu beiden Seiten begrenzt von rund sechs Meter hohen, lehmartigen Lösswänden. Ob die Kinder an der Unfallstelle spielten oder sie bloß passierten, steht noch nicht fest.

"Ein Erdbrocken von rund zwei Meter Kantenlänge löste sich aus der Wand und traf das Mädchen", schilderte Zimmer.

Notarzt konnte Mädchen noch wiederbeleben

Ersten Erkenntnissen zufolge zerbrach der Brocken in mehrere Teile. Noch ungeklärt ist, ob das Kind von Bruchstücken getroffen oder von dem Brocken überrollt wurde. Die Erzieherinnen leisteten der Fünfjährigen erste Hilfe, ein herbeigerufener Notarzt konnte sie auch reanimieren. Das Mädchen starb dann aber im Krankenhaus.

Bereits wenige Stunden nach dem Unfall sei eine Geologin vor Ort gewesen. "Mit ihrem Gutachten rechnen wir in zwei Wochen", erklärte Zimmer. Die Polizei erhofft sich davon Erkenntnisse über jüngste Veränderungen im Wurzelwerk der Bäume, die die Wände am Rand des Hohlwegs befestigen. Erst im April sei der Hohlweg bei der jährlichen Begehung auch auf seinen Hangdruck untersucht worden, sagte ein Gemeindesprecher. Hinweise auf Gefahren hätten sich nicht ergeben. Die Gemeinde sperrte noch am Donnerstag den Hohlweg für alle Benutzer. (dapd)