Washington. Insgesamt haben sechs Leibwächter des US-Präsidenten bislang ihren Job verloren. Drei haben am Freitag gekündigt. Die Personenschützer sollen sich beim Amerika-Gipfel in Kolumbien mit Prostituierten getroffen haben. Die kolumbianische Staatsanwaltschaft ermittelt.
Der Skandal um Prostituiertenbesuche bei Mitarbeitern des Secret Service in Kolumbien weitet sich aus. Am Freitag reichten drei weitere Agenten ihre Kündigung ein, gegen einen weiteren wurden Anschuldigungen erhoben. Insgesamt haben damit bisher sechs Leibwächter ihren Posten verloren, weil sie vor dem Amerika-Gipfel in der kolumbianischen Stadt Cartagena Prostituierte mit auf ihr Hotelzimmer genommen haben sollen. Sechs weitere sind mittlerweile vom Dienst suspendiert.
Der Direktor des Secret Service, Mark Sullivan, informierte am späten Freitagabend im Weißen Haus US-Präsident Barack Obama über den Stand der Ermittlungen. In den Skandal sollen mindestens 20 kolumbianische Frauen verwickelt sein. Inzwischen nahm auch die kolumbianische Staatsanwaltschaft Ermittlungen auf. Sie will prüfen, ob alle beteiligten Prostituierten volljährig waren.
Republikaner fordern weitere Ermittlungen
Der republikanische Senator Chuck Grassley aus Iowa, der Mitglied des Justizausschusses ist, forderte weitergehende Ermittlungen. So müssten Hotelbelege für alle Mitarbeiter des Weißen Hauses in Cartagena geprüft werden. Auch die Ermittlungen gegen elf Angehörige der Streitkräfte, die ebenfalls in den Fall verwickelt sein sollen, wurden fortgesetzt.
Ein Sprecher des Pentagons erklärte, Verteidigungsminister Leon Panetta werde regelmäßig über den Fortgang der Ermittlungen informiert. (dapd)