Rio Hato/Panama. Schwere Vorwürfe erhebt ein Schiffbrüchiger gegenüber der Besatzung eines Kreuzfahrtschiffes. Nachdem er und seine Freunde bereits seit mehr als 16 Tagen in einem Boot auf dem Meer getrieben waren, sei der Luxusliner trotz ihrer Signale an ihnen vorbeigefahren.

Die Besatzung eines Kreuzfahrtschiffes hat offenbar die Hilferufe Schiffbrüchiger ignoriert und die Fahrt fortgesetzt. Der panamaische Fischer Adrian Vásquez sagte, nachdem er und seine beiden Freunde bereits seit mehr als 16 Tagen in einem Boot auf dem Meer getrieben waren, sei der Luxusliner trotz ihrer Signale an ihnen vorbeigefahren.

Er selbst wurde schließlich nach 28 Tagen gerettet, seine beiden Begleiter kamen ums Leben. "Ich sagte, 'Gott wird ihnen nicht vergeben'", erklärte Vásquez. Wenn er daran denke, sei er immer noch wütend. Vásquez warf die Leichen seiner beiden Freunde über Bord, als sie in der Hitze zu faulen begannen.

Gäste hatten offenbar Besatzung informiert

Auch zwei Amerikaner an Bord des Kreuzfahrtschiffes "Star Princess", das zur fraglichen Zeit in der Region unterwegs war, hatten erklärt, sie hätten Fischer auf hoher See entdeckt und die Besatzung alarmiert. Der Luxusliner habe seine Fahrt aber fortgesetzt.

Die Reederei, der das Kreuzfahrtschiff gehört, untersucht nun, ob es ihre Besatzung war, die die Fischer ignorierte. Vorläufige Untersuchungen hätten ergeben, dass dem Kapitän nie die Nachricht über die Schiffbrüchigen überbracht worden sei. Sonst hätte er den Kurs geändert, erklärte das Unternehmen, wie dies schon mehr als 30 Mal in den vergangenen zehn Jahren der Fall gewesen sei. Das Unternehmen drückte dem Opfer und den Angehörigen der Verstorbenen sein Beileid aus. (dapd)