In einem Urteil hat das Landgericht Koblenz einer Klage der Ex-Frau des Modern-Talking-Sängers stattgeggeben. Anders darf demnach bei Lesungen aus seiner Biografie nicht mehr aus entsprechenden Passagen zitieren. In dem Buch wirft er seiner Ex Verschwndungssucht vor.
Der ehemalige Modern-Talking-Sänger Thomas Anders darf sich öffentlich nicht mehr negativ über seine Ex-Frau Nora Balling äußern. Das entschied das Landgericht Koblenz am Freitag. Balling hatte mit einer einstweiligen Verfügung auf eine Biografie von Anders reagiert, in der ihr der Sänger unter anderem Verschwendungs- und Luxussucht vorwarf.
Anders darf laut Urteil die entsprechenden Passagen aus seinem Buch "100 Prozent Anders" nicht weiter vorlesen. Welche Konsequenzen dies für die Vermarktung der Biografie hat, muss juristisch noch geklärt werden.
Nora Balling beruft sich auf Verschwiegenheitsklausel
Nora Balling verlangt, dass Anders künftig zahlreiche Äußerungen über ihre Person in seinem Buch, in Fernsehsendungen und Lesungen unterlässt. Zur Begründung hatte die Klägerin auf eine bei der Scheidung beschlossene Verschwiegenheitsklausel verwiesen.
Das Buch mit dem Untertitel „Mein Leben - und die Wahrheit über Modern Talking, Nora und Dieter Bohlen“ war Mitte September erschienen. Der Sänger und Balling hatten 1984 geheiratet, er war 21, sie 20 Jahre alt. Während seiner Zeit bei Modern Talking hatte Anders mit einer goldenen „Nora“-Halskette viel Spott auf sich gezogen. 1998 ließ sich das Paar scheiden.
In seinem Buch schrieb der Musiker: „Nora genoss das Leben in vollen Zügen - Geld spielte bei ihr keine Rolle. Sie benötigte im Monat mindestens 30.000 Mark, um überhaupt über die Runden zu kommen.“ Seine Frau habe „wie eine Irre“ Luxusprodukte gekauft. Außerdem hätten die Querelen zwischen Nora und Dieter Bohlen letztlich zum Ende von Modern Talking geführt.
Bislang gutes Verhältnis
Bis zum Erscheinen des Buchs hatten die Ex-Eheleute laut Anders aber ein gutes Verhältnis. „Wir telefonieren zwei Mal im Jahr, verstehen uns immer noch gut.“ Balling, die in der Nähe von Koblenz lebe, wolle allerdings nicht mehr in der Öffentlichkeit stehen und habe mit diesem Kapitel abgeschlossen, heißt es in dem Buch.
Dass das Anders-Werk brisant ist, war den Herausgebern durchaus klar. In einem Hinweis an die Leser wird zu Beginn des Buchs denn auch darauf hingewiesen, es könne „keinerlei Gewähr dafür übernommen werden, dass die Informationen in diesem Buch vollständig, wirksam und zutreffend sind“. (dapd)