Marseille. . Der Gründer der Brustimplantate-Firma PIP wurde am Dienstag festgenommen, weil er eine Kaution in Höhe von 100 000 Euro nicht bezahlte. Der 72-Jährige Jean-Claude Mas hatte minderwertiges Silikon in Prothesen gemischt.
Der Gründer der wegen der Verwendung minderwertigen Silikons in die Schlagzeilen geratenen französischen Brustimplantate-Firma PIP ist in Haft genommen worden. Der 72-Jährige Jean-Claude Mas wurde nach Angaben aus Justizkreisen am Dienstag festgenommen, nachdem er die geforderte Kaution in Höhe von 100 000 Euro nicht gezahlt hatte. Gegen Mas wird wegen fahrlässiger Körperverletzung ermittelt.
Mas hatte zugegeben, drei Viertel seiner Prothesen illegal mit einem Billig-Gel gefüllt zu haben, das er mit einem eigentlich für Industrieprodukte bestimmten Silikon zusammenmixte. Weltweit tragen hunderttausende Frauen die mit Billigsilikon gefüllten Prothesen, in Deutschland sollen es rund 10.000 sein. Die Silikonkissen, die auffällig oft rissen, werden für Entzündungen verantwortlich gemacht. In Frankreich wurden zudem bisher 20 Krebsfälle bei Frauen mit PIP-Implantaten registriert. Einen Beweis, dass das Billig-Silikon dafür verantwortlich ist, gibt es bisher nicht. Nach den französischen Behörden hatte auch das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte Frauen empfohlen, die Billig-Implantate vorsorglich entfernen zu lassen. (afp)