Berlin. . Die Gewalt gegen Bahn-Mitarbeiter und Polizisten nimmt zu. Bei der Bahn werden die Schaffner vor allem bei Fahrkartenkontrollen angegangen. Die Bundespolizei klagt über gewaltsame Ausschreitungen bei Demonstrationen und Großveranstaltungen.

Die Angriffe auf Bahnpersonal nehmen zu. Dem Sicherheitsbericht der Deutschen Bahn zufolge hätten Bahnmitarbeiter im vergangenen Jahr 748 Fälle von Körperverletzungen gemeldet, berichtete die „Süddeutsche Zeitung“ vorab. Das seien zwölf Prozent mehr als im Vorjahr.

Vor allem bei Fahrkartenkontrollen komme es häufiger zu Aggressionen, aber auch im Umfeld von Großveranstaltungen, wie etwa Fußballspielen oder Volksfesten, sagte der Leiter der Konzernsicherheit, Gerd Neubeck, dem Blatt. Einige Menschen respektierten das Einschreiten eines Mitarbeiters in Bahnuniform nicht mehr so ohne weiteres, sondern reagierten schnell aggressiv. Das sei wohl ein gesamtgesellschaftliches Problem.

Jedes fünfte Opfer zeitweise dienstunfähig

Auch auf Beamte der Bundespolizei nehmen die gewaltsammen Übergriffe zu. Die „Bild“-Zeitung meldete unter Berufung auf einen Bericht des Bundesinnenministeriums, 2011 seien 2.505 Bundespolizisten attackiert worden, das entspreche einem Plus von 21,4 Prozent. 540 Beamte seien verletzt worden (plus 23,9 Prozent). Jedes fünfte Opfer sei einige Zeit dienstunfähig gewesen.

Zu den meisten Angriffen kam es dem Blatt zufolge bei Personenkontrollen auf Bahnhöfen und Flughäfen, bei Mai-Demonstrationen, in Fußballstadien sowie während der Castor-Transporte. Die Beamten seien mit Steinen und Brandsätzen beworfen, mit Messern und Reizgas angegriffen und in 23 Fällen sogar beschossen worden, hieß es. Die meisten Attacken gab es in Berlin (290 Angriffe), Hamburg (208), München (205) und Frankfurt (162). (dapd)