Berlin. Unter den Opfern eines Angriffs auf fünf ausländische Touristen in Äthiopien sind laut Bundesaußenminister Guido Westerwelle auch zwei Deutsche. Zwei weitere Deutsche sollen entführt worden sein. Im Bundeskriminalamt wurde ein Krisenstab eingerichtet.
Bundesaußenminister Guido Westerwelle (FDP) hat bestätigt, dass unter den in Äthiopien ermordeten Touristen zwei Deutsche sind. Das Schicksal weiterer Deutscher, die zu der Reisegruppe gehörten, sei leider "noch ungeklärt", teilte Westerwelle am Mittwoch mit. Der am Dienstag eingerichtete Krisenstab und die Botschaft in Äthiopien bemühten sich "mit Hochdruck", den betroffenen Deutschen zu helfen.
Eine Rettungsmaßnahme wurde laut Westerwelle "erfolgreich abgeschlossen". An Bord eines Hubschraubers konnten demnach zwölf Menschen, darunter eine Anzahl Deutscher, in Sicherheit gebracht werden.
Die Touristen waren in der Nacht zu Dienstag in der abgelegenen Afar-Region im Nordosten des Landes nahe der Grenze zu Eritrea bei der Besichtigung des Vulkans Erta Ale überfallen worden. Das Auswärtige Amt warnte auf seiner Webseite vor einer "erhöhten Risikolage" in dem Grenzgebiet zu Eritrea und in der Danakilsenke in Nord-Afar. "Überfälle durch Banditen und örtliche Untergrundorganisationen sowie Entführungen" könnten nicht ausgeschlossen werden.
Auswärtiges Amt warnt vor Überfällen in Äthiopien
Ein äthiopischer Regierungssprecher warf dem verfeindeten Nachbarland Eritrea vor, die Angreifer unterstützt zu haben. Es habe sich um von der Regierung Eritreas ausgebildete "Terrorgruppen" gehandelt, welche die Grenze zu Äthiopien überquert und die Touristen angegriffen hätten.
Der eritreische Botschafter bei der Afrikanischen Union, Girma Asmerom, bezeichnete die Vorwürfe aus Äthiopien als erfunden und als "absolute Lüge". Der Überfall sei eine interne äthiopische Angelegenheit. (rtr, afp, dapd)