Moskau. . Schweres Unglück an der Ostküste Russlands: Bei eisigen Temperaturen ist eine Bohrinsel gesunken. Mindestens vier Menschen kamen ums Leben. Fast 50 Menschen werden noch vermisst. Ihre Überlebenschancen sind jedoch gering.
Vor der russischen Ostküste ist eine Ölplattform gesunken. Vier Menschen wurden nach Berichten russischer Nachrichtenagenturen getötet, 49 weitere wurden vermisst. Das Katastrophenschutzministerium erklärte am Sonntag, an Bord der Plattform im Ochotskischen Meer hätten sich 67 Menschen befunden. 14 Menschen seien geborgen worden.
Bei Sturm und eisigen Temperaturen wurde die Ölplattform in der Nacht (02.45 Uhr) von einem Schlepper und einem Eisbrecher von der Halbinsel Kamtschatka zur Insel Sachalin gebracht, als sie in Seenot geriet und sank.
Wasser drei Grad kalt
Eis und Wellen hatten nach Angaben des Ministeriumvertreters die Luken der Plattform beschädigt. Das Wasser sei so rasch eingedrungen, dass sie untergegangen sei, bevor Rettungshubschrauber sie erreicht hätten. Die Besatzung habe offenbar keine Zeit gehabt, sich in die Rettungsboote zu flüchten. Zwei der vier Boote seien ohne Insassen entdeckt worden. Stürmisches Wetter und bis zu vier Meter hohe Wellen erschwerten die Suche nach Überlebenden. Es herrschten zudem Temperaturen von minus 17 Grad Celsius, die Wassertemperatur lag nur bei drei Grad.
Russische Ermittler leiteten inzwischen eine Untersuchung zur Unglücksursache ein. Sie vermuteten eine mögliche Verletzung der Sicherheitsregeln. Die Kolskoje-Plattform wird von Gazflot betrieben, einer Tochtergesellschaft des russischen Gasriesen Gazprom. (dapd/afp)