Wien. Die österreichische Bundeshymne wird bald nicht mehr nur die “großen Söhne“, sondern auch die “großen Töchter“ würdigen. Das Parlament stimmte einer Textänderung zu, die schon seit Jahren diskutiert wird. Die rechtspopulistischen Parteien lehnten die Änderungen ab.
In der österreichischen Nationalhymne werden künftig nicht nur die großen Söhne des Landes, sondern auch die Töchter gewürdigt. Das Parlament in Wien stimmte am Mittwoch zwei Änderungen am Text der Hymne zu. Demnach wird der Vers "Heimat bist du großer Söhne" ersetzt durch "Heimat großer Töchter und Söhne". Das Wort "Bruderchöre" wird in "Jubelchöre" umgewandelt.
Diese Änderungen treten am 1. Januar 2012 in Kraft. Für die neue Fassung votierten die Abgeordneten der großen Koalition und der Grünen, die rechtspopulistischen Parteien FPÖ und BZÖ lehnten sie ab. BZÖ-Vertreter Stefan Petzner bezeichnete die Änderung als unnötig und verkündete: "Wir singen, was wir wollen."
Die Abgeordneten erhielten am Mittwoch schon einen Vorgeschmack, als ein Kirchenchor nach der Abstimmung im Unterhaus die neue Version der Bundeshymne sang.
Schon seit Jahren gibt es Versuche, den Text der Hymne zu ändern. Bereits in den 1990er-Jahren scheiterten die damalige Frauenministerin und Vertreterinnen von Nichtregierungsorganisationen. Eine weitere Initiative im September 2005 wurde von der Partei BZÖ abgelehnt. (dapd, afp)