London. . Im britischen Abhörskandal hat Schauspieler Hugh Grant eine Boulevardzeitung belastet, die nicht zum Murdoch-Konzern gehört. Gerüchte über seine Beziehung zu Jamima Khan hatten ihn demnach stutzig gemacht. Grant vermutet, dass das Blatt seine Mailbox bespitzelt hat.

Das Telefon des britischen Schauspielers Hugh Grant ist nach seinen Angaben offenbar von Redakteuren der Boulevardzeitung „Mail on Sunday“ abgehört worden. Damit weitet sich der Skandal möglicherweise auf Medien aus, die nicht zum Konzern von Rupert Murdoch gehören.

Grant sagte am Montag, anders könne er sich nicht erklären, wie das Blatt 2007 zu der Unterstellung kommen konnte, seine Beziehung zu Jamima Khan läge auf Eis. „Mail on Sunday“ hatte sich auf Grants angebliche Telefongespräche mit einer Frau berufen, die eine „vornehme Stimme“ habe, die von der Zeitung als Managerin eines Studios identifiziert hatte. Nach Grants Angaben gab es eine solche Frau nicht, allerdings habe er Sprachnachrichten von der Sekretärin einer Produzentin bekommen.

Mutter schöpfte falsche Hoffnungen

„Sie hat mir schmeichelnde und witzige Nachrichten hinterlassen. Und ihre Stimme kann man schon als vornehm bezeichnen“, sagte der Schauspieler. Er könne jedoch nicht nachweisen, dass die „Mail on Sunday“ seine Mailbox abgehört habe, gab Grant zu. „Spekulationen? Gut, aber ich bin gespannt, was die ‘Daily Mail’ oder die ‘Sunday Mail’ dann als Quelle angeben, wenn sie sich nicht in mein Telefon gehackt haben“, sagte er.

Im Ermittlungsverfahren über die mutmaßlichen Hackerangriffe von Journalisten der mittlerweile eingestellten britischen „News of the World“ aus dem Haus Murdoch sagte unterdessen am Montag die Mutter eines ermordeten Mädchens aus. Die Reporter hatten sich 2002 nach dem Verschwinden der 13-jährigen Milly Dowler offenbar Zugang zum Anrufbeantworter ihres Mobiltelefons verschafft und Nachrichten gelöscht, um Platz für neue Mitteilungen zu schaffen. Als sie den zuvor vollen Anrufbeantworter ihrer vermissten Tochter erreichen konnte, habe sie neue Hoffnung geschöpft, sagte Sally Dowler bei der Anhörung vor Gericht. „Sie hat ihre Nachrichten abgehört. Sie lebt“, habe sie damals gerufen. (dapd)