München. Die europaweit besten Rastplätze finden sich in Österreich. Das geht aus einem Test hervor, den der ADAC am Donnerstag präsentierte. Darin geben die Prüfer den begutachteten deutschen Rastplätzen überwiegend schlechte Noten - vor allem in punkto Sicherheit und Sauberkeit.
Unsicher und dreckig: Deutsche Autobahnrastplätze haben bei einem europaweiten Test schlecht abgeschnitten. Keine einzige der 20 getesteten deutschen Anlagen bekam die Note sehr gut, wie der ADAC am Donnerstag in München mitteilte. Unter 16 Ländern kamen die deutschen Plätze im Schnitt auf Platz neun, vor allem beim Thema Sicherheit schnitten sie sehr schlecht ab. Die meisten sehr guten Rastplätze und der Testsieger fanden sich in Österreich.
Schlechte Beleuchtung, Toiletten nicht sauber
Insgesamt vergab der ADAC bei seinem Test in Deutschland acht mal die Note gut, sieben mal ausreichend, vier mal mangelhaft und ein Mal sehr mangelhaft. Schlechtester deutscher Rastplatz war Theilheim (Nord) an der A3.
Besonders in der Kategorie Sicherheit schnitten die deutschen Rastplätze katastrophal ab: 19 mal vergab der ADAC dabei die Note sehr mangelhaft, einmal mangelhaft. Die Probleme bestünden vor allem in der unzureichenden Beleuchtung bei Nacht. Bei der Sauberkeit der Toiletten habe nur rund die Hälfte ein positives Ergebnis erreichen können. Eine Videoüberwachung, wie man sie in Österreich häufig antreffe, gebe es in Deutschland nicht, bemängelte der Autoclub. Mit einer Ausnahme gut oder sehr gut schnitten die deutschen Rastplätze dagegen im Bereich Verkehr und Parken ab. Auch bei den Außenanlagen gab es keine einzige schlechte Note.
Europaweiter Testsieger wurde der Rastplatz Gaishorn an der österreichischen A9 Graz - Voralpenkreuz. Die Anlage sei gepflegt, landschaftlich reizvoll, habe Picknickplätze und sogar einen Klettergarten zu bieten, lobte der ADAC. Zudem gebe es saubere, behindertengerechte Toiletten, Wickelraum und Dusche. Nachts sei die Anlage gut beleuchtet, werde videoüberwacht und verfüge über einen Notruf.
Beste Durchschnittsnote für Kroatien
Mit fünf sehr guten Rastplätzen konnte Österreich die meisten Bestnoten für sich verbuchen. Drei mal ging die Topwertung nach Kroatien, das bei vier getesteten Parkplätzen - ein weiterer schnitt gut ab - auch den besten Durchschnittswert im Test erreichte. Je einmal sehr gut ging nach Schweden, Italien und Ungarn.
Richtig schlecht schnitt Tschechien ab, wo die beiden getesteten Rastplätze sehr mangelhaft waren. Ebenso die slowakische Republik. Der einzige dort getestete Platz war ebenfalls sehr mangelhaft. Auch Spanien hat bei acht getesteten Rastplätzen mit sieben mal sehr mangelhaft und einmal mangelhaft deutlichen Nachholbedarf. Testverlierer wurde der italienische Parkplatz Castagnolasca an der A12 Livorno - Genua. Ein «Nichts», wie der ADAC befand: Klein, laut, weder Toiletten noch Picknicktische, dafür reichlich Müll.
Insgesamt testete der Automobilclub 101 Parkplätze in 16 europäischen Ländern. Elf befand er für sehr gut, 29 für gut, 22 für ausreichend, 22 für mangelhaft und 17 für sehr mangelhaft. (ap)