München. . Johannes B. Kerner gibt seine Sat. 1-Sendung „Kerner“ nach nur zwei Jahren wieder auf. Ende des Jahres ist Schluss. Nach einem Bericht soll der TV-Talkmeister mit der Sendung inhaltlich nicht zufrieden sein.
Moderator Johannes B. Kerner gibt sein Sat.1-Magazin „Kerner“ nach zwei Jahren zum Jahresende auf. Der 46-Jährige werde das Format am 15. Dezember in Form eines Jahresrückblicks zum letzten Mal präsentieren, teilte der Privatsender am Dienstag mit und bestätigte damit einen Bericht der „Bild“-Zeitung. Zu den Hintergründen wollte Sat.1 auf Anfrage nichts sagen. „Über Verträge sagen wir grundsätzlich nichts“, sagte eine Sprecherin.
Die Champions League und „Das Große Allgemeinwissensquiz“ soll Kerner weiterhin moderieren. Über weitere Projekte werde derzeit gesprochen. Kerner war Ende 2009 vom ZDF zurück zu Sat.1 gewechselt. „Kerner“ lief zunächst am Montag und war nach schlechten Quoten bereits nach drei Sendungen auf den Donnerstagabend verschoben worden. Zuletzt war die Einschaltquote in der Zielgruppe der 14- bis 49-Jährigen zwischen August und Oktober von 11 auf 8,8 Prozent zurückgegangen.
Sat.1 berät über neuen Donnerstag
Laut „Bild“ soll Kerner mit seiner Show inhaltlich nicht mehr zufrieden gewesen sein. Sat.1 hatte hohe Hoffnungen in sein Comeback gesetzt und Kerner als „das journalistische Flaggschiff“ des Senders gefeiert. Im Dezember 2010 sorgte Kerner für Schlagzeilen, als er in Afghanistan eine Sendung mit dem damaligen Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) und seiner Ehefrau Stephanie machte.
Sat.1 erwägt nun einen neuen Zuschnitt für den Donnerstag. Ob der Sender weiter ein Magazin oder den Serien-Donnerstag über 22.15 Uhr hinaus verlängern wird, steht den Angaben zufolge noch nicht fest, wie der Sender mitteilte.
Quotentief
Kerner hatte bereits vor Beginn seiner Sat.1-Sendung wegen des unbeliebten Sendetermins am Montagabend mit einer schlechten Quote gerechnet. „Wer glaubt, dass man mit so einem Format einen schnellen Erfolg feiert, der versteht nicht viel vom Fernsehen“, hatte er im Oktober 2009 gesagt. Schließlich wurde die Sendung nach schlechte Start auf den Donnerstagabend verlegt. Die wöchentlichen Quoten stiegen nur langsam. Im Jahresdurchschnitt schalteten im laufenden Jahr insgesamt 1,37 Millionen Menschen ein.
Kerner hatte vor seinem Wechsel zu Sat.1 fast zwölf Jahre lang im ZDF seine Talkshow „Johannes B. Kerner“ und dabei mehr als 1.000 Folgen präsentiert. Bis Anfang 1998 war er noch beim Privatsender Sat.1 unter Vertrag und hatte als junger Moderator 1992 gleich die Leitung der Bundesliga-Sportsendung „ran“ übernommen. Daneben präsentierte er später bereits seine tägliche Talk-Show „Kerner“.
Kerner ist Vater von vier Kindern und mit der früheren Hockeynationalspielerin Britta Becker verheiratet. (dapd)