Bangkok. .

Das befürchtete Hochwasserchaos in Bangkok ist vorerst ausgeblieben. Vollständig gebannt ist die Gefahr allerdings noch nicht: Am Sonntag könnte sich die Lage noch einmal verschärfen.

Rettungskräfte in der thailändischen Hauptstadt haben am Samstag mit Sandsäcken die Deiche verstärkt, um die schwerste Flut seit rund 50 Jahren vom Zentrum Bangkoks fernzuhalten. Ministerpräsidentin Yingluck Shinawatra gab sich überzeugt, dass es gelingen werde, die zwölf Millionen Einwohner vor den Wassermassen zu schützen. Im Gebiet von Bangkok werden 41 Prozent des Bruttoinlandsprodukts der zweitgrößten Volkswirtschaft Südostasiens erzeugt. „Wir werden strategische Gebiete und das Herz der Wirtschaft schützen“, sagte Yingluck. Dazu zählten neben der Hauptstadt vor allem Industriegebiete, Evakuierungszentren und der Flughafen Suvarnabhumi.

Trotz dieser Zusicherung haben sich die Menschen in Bangkok auf das Schlimmste vorbereitet. Sie hamsterten Wasserflaschen, Nudeln, Reis und Konserven. Die Regale der Supermärkte sind leer. Autofahrer brachten ihre Fahrzeuge in die oberen Etagen der Parkhäuser. Hausbesitzer errichteten Wälle aus Sandsäcken vor ihren Gebäuden.

Das durch schwere Regenfälle verursachte Hochwasser hat vor allem in Norden Thailands schon weite Gebiete überflutet. Ein Drittel des Landes wurde seit Juli überschwemmt. Fast 300 Menschen starben in Folge der Flut. Die materiellen Schäden werden bislang auf etwa drei Milliarden Dollar geschätzt.

Die Hauptstadt wird derzeit vom Hochwasser des Chao Phraya bedroht, der das Wasser aufnehmen muss, das vom Norden kommt, wo Rückhaltebecken und Talsperren überlaufen. Hinzu kommt ein Rückstau durch die Gezeiten-Flut im Mündungsgebiet des Flusses. (rtr/afp)