Washington. . Ein ausgedienter US-Forschungssatellit, dessen Sturz auf die Erde mit Spannung erwartet worden war, ist abgestürzt. Die US-Raumfahrtbehörde Nasa betonte, dass es nur ein „extrem geringes“ Risiko für Menschen gebe, von Satellitenteilen getroffen zu werden. Der genaue Ort des Absturzes sei „noch nicht mit Sicherheit bekannt“.
Ein ausgedienter US-Forschungssatellit, dessen Sturz auf die Erde mit Spannung erwartet worden war, ist abgestürzt. Das bestätigte die US-Raumfahrtbehörde Nasa am Samstag. Der Satellit von der Größe eines Schulbusses sei in einem Zeitfenster zwischen 05.23 Uhr und 07.09 Uhr (MESZ) in die Erdatmosphäre eingedrungen.
Die von vielen befürchtete Weltraum-Katastrophe ist ausgeblieben. Fernab jeder Zivilisation ist ein ausrangierter US-Forschungssatellit unkontrolliert über dem Pazifik abgestürzt. Die nicht in den dichten Schichten der Atmosphäre verglühten Reste des gut sechs Tonnen schweren Kolosses von den Ausmaßen eines Busses fielen ins Wasser, wie die US-Luft- und Raumfahrtbehörde NASA in Houston (Texas) mitteilte.
Wo das genau war, stand zunächst nicht fest. Das Strategische Kommando der USA, das für die Führung der Atomstreitkräfte und auch die Bahnverfolgung des Havaristen verantwortlich zeichnet, war am frühen Nachmittag mitteleuropäischer Zeit noch damit beschäftigt, die exakten Koordinaten zu ermitteln.
Wie viele Trümmerteile im Pazifik versanken, ist auch noch nicht klar. Im Vorfeld ging man von vermutlich 26 mit einem Gesamtgewicht von gut 500 Kilogramm aus. Das schwerste Teil wurde auf rund 150 Kilogramm geschätzt.
14 Jahre im Einsatz
Der Satellit zur Erforschung der oberen Schichten der Atmosphäre (Upper Atmosphere Research Satellit - UARS) war am 15. September 1991 von der Besatzung der Raumfähre "Discovery" im All ausgesetzt worden. Mitte Dezember 2005 lieferte er wichtige wissenschaftliche Daten unter anderem über die Ozonschichten. Danach umkreiste er "tot" die Erde. Abgebremst durch die Restatmosphäre, näherte er sich mit leeren Tanks immer mehr der Erde.
In den 54 Jahren aktiver Raumfahrtforschung seit Sputnik 1 im Jahre 1957 ist noch kein Mensch durch herabfallende Trümmerteile zu Schaden gekommen. Zumeist landeten sie im Meer oder in unbewohnten Gebieten. Nach Angaben der NASA sind 2010 rund 75 Tonnen Weltraumschrott unkontrolliert zur Erde zurückgekommen. Durchschnittlich sei pro Tag ein Teil registriert worden. Davon sei nur jedes dritte Teil überhaupt entdeckt worden. (afp)