London. . Ein neuer Ölfilm wurde im Golf von Mexiko gesichtet. Noch sei der Ursprung unklar, betont der Ölkonzern BP, der für die Katastrophe im April 2010 verantwortlich war. Zeitgleich werden von Shell mehr Informationen zum Ölleck in der Nordsee gewünscht.

Der britische Ölkonzern BP untersucht einen neuen Ölfilm im Golf von Mexiko. Das Unternehmen teilte am Donnerstag mit, noch sei der Ursprung des ausgetretenen Öls unklar, aber der Ölfilm befinde sich nicht in der Nähe von Betriebsstätten des Konzerns. „Es gibt viele Ölfilme im Golf von Mexiko“, sagte BP-Sprecherin Sheila Williams der Nachrichtenagentur AP.

Bei der Explosion einer BP-Förderplattform im April 2010 in der Region waren elf Menschen getötet worden. Das Unglück löste die größte Ölkatastrophe in der Geschichte der USA aus.

1.300 Barrel Öl in der Nordsee

Auch zur Ölkatastrophe in der Nordsee werden mehr Informationen gefordert. Die schottische Regierung und Umweltschutzorganisationen haben den Konzern Shell zur Weitergabe von mehr Informationen über das Ölleck in der Nordsee gedrängt. Er habe Shell und die britische Regierung zu mehr Transparenz aufgefordert, erklärte der schottische Umweltminister Richard Lochhead. Konzernsprecher Glen Cayley erklärte, Shell mache beim Kampf gegen das Ölleck „gute Fortschritte“.

Seitdem das Bohrloch verschlossen wurde, tritt dem Unternehmen zufolge nur noch knapp ein Barrel (159 Liter) Öl pro Tag ins Meer aus. Bislang sind laut Shell etwa 1.300 Barrel Öl in die Nordsee ausgetreten, schätzungsweise 4.000 weitere befinden sich noch in der Pipeline. Das Leck an der Bohrplattform „Gannet Alpha“ wurde am vergangenen Freitag entdeckt. Das Unglück ist das schlimmste in der Nordsee seit zehn Jahren.

Die Vogelschutzorganisation Royal Society for the Protection of Birds rief Shell auf, an den Ermittlungen Londons auch die schottische Regierung und Umweltschutzgruppen zu beteiligen. Außerdem wolle die Organisation detaillierte Informationen, wie gut die Anlagen des Konzerns in der Gegend beispielsweise gewartet wurden, erklärte Direktor Stuart Housden.

Shell-Sprecher Kim Blomley betonte, der Konzern habe sich so offen wie möglich verhalten. Weitere Informationen sollte es möglicherweise noch am Donnerstag geben. Sprecher Cayley sagte, Shell schätze derzeit das Risiko für den Einsatz von Tauchern zum Verschließen des Ventils ab, das hinter dem noch verbliebenen Leck vermutet wird. Geplant sei außerdem eine Art Betondecke über der betroffenen Pipeline. (dapd)