Essen/München. . Im Umgang mit Homosexualität habe die Kirche früher nicht immer den richtigen Ton getroffen, sagt der Münchner Kardinal Reinhard Marx in einem Interview. Erst kürzlich hatte Ruhrbischof Overbeck erneut mit abwertenden Äußerungen für Wirbel gesorgt.
Während Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck kurz vor dem Ruhr Christopher Street Day (CSD) Homosexualität erneut in einem Zeitungsinterview als „objektiv sündhaft“ abwertet, plädiert der Münchner Kardinal Reinhard Marx für mehr Respekt.
In einem unabhängig von der Overbeck-Äußerung geführten Interview mit der Illustrierten „Bunte“ kritisierte der Erzbischof von München und Freising den bisherigen Umgang der katholischen Kirche mit Homosexuellen. „Es ist ein Fortschritt, dass Homosexuelle heute respektiert werden“, sagte der 57-Jährige, „da haben wir als Kirche früher auch nicht immer den richtigen Ton gefunden.“
Zweifel an Paraden
Schwulen- und Lesbenparaden wie dem CSD steht der im westfälischen Geseke geborene Kardinal aber ebenfalls skeptisch gegenüber: Zwar lebe man in einer pluralistischen, freien Gesellschaft. „Ob allerdings solche ‚Paraden’ dem Anliegen dienen, weiß ich nicht“, so Marx zu „Bunte“.
Am Samstag, 6. August, findet in Essen der Ruhr CSD statt; die Veranstalter erwarten rund 10.000 Teilnehmer, die für mehr Toleranz für Schwule, Lesben, Bi- und Transsexuelle werben. Ruhrbischof Franz-Josef Overbeck hatte wiederholt mit ablehnenden Äußerungen zur Homosexualität für Wirbel gesorgt. (we)