Brüssel. . Wer künftig sein Haustier auf Europareisen mitnehmen will, muss Hund oder Katze einen reiskorngroßen Mikrochip einpflanzen lassen. Das schreibt eine EU-Verordnung vor.
Hunde, Katzen und Frettchen müssen künftig bei Urlaubsreisen in Europa mit einem Mikrochip gekennzeichnet sein. Laut einer EU-Verordnung reichen ab dem 3. Juli Heimtier-Ausweis und Tätowierung nicht mehr aus.
Mit diesem Mikrochip können entlaufene und gefundene Tiere europaweit identifiziert werden. Auf dem Chip, den ein Tierarzt unter der Haut einpflanzt, ist eine Identifikationsnummer gespeichert. Ohne eine Registrierung dieser Nummer ist der Chip jedoch nutzlos, denn erst in einer Datenbank sind Name und Anschrift des Besitzers hinterlegt. Außerdem Informationen zu Art, Rasse, Geschlecht und Ausweisnummer des Tieres. Vögel, Reptilien und andere Säugetiere wie Hasen oder Meerschweinchen benötigen keinen Mikrochip.
„Mikrochip und Ausweis bekommt man auch noch spontan vor den Sommerferien“
Der Mikrochip ist so groß wie ein Reiskorn und kostet beim Tierarzt etwa 25 Euro. Auch der vorgeschriebene EU-Heimtier-Ausweis ist beim Tierarzt erhältlich. „Mikrochip und Ausweis bekommt man auch noch spontan vor den Sommerferien“, sagt Marlene Wartenberg von der Tierschutz-Stiftung „Vier Pfoten“ in Brüssel. „Schwieriger wird es bei der vergeschriebenen Tollwut-Impfung, da sie manchmal mehrere Wochen Vorlaufzeit braucht.“
Für einige Länder in Europa gelten Ausnahmen: Finnland, Schweden, Großbritannien, Irland und Malta akzeptieren bis Ende dieses Jahres noch identifizierende Tätowierung en bei Tieren. Bis auf Finnland verlangen die anderen vier Länder zusätzlich einen Bluttest, ob die Tollwut-Impfung wirksam war. Russische Behörden benötigen zusätzlich eine Gesundheitsbescheinigung des Veterinäramts. Weitere Informationen zu den Einreisebestimmungen einzelner Länder liegen den Tierärzten vor und sind auf der Internetseite der Tierschutz-Stiftung „Vier Pfoten“ abrufbar.