Friedberg. . Die Ermittlungen zur Ursache des tödlichen Brandes eines Luftschiffes im hessischen Wetteraukreis sind einen wesentlichen Schritt vorangekommen: Nach Polizeiangaben trat bei der missglückten Landung am Sonntagabend Benzin aus und entzündete sich.
Die Unglücksursache für den Brand eines Luftschiffs im hessischen Wetteraukreis steht weitgehend fest: Bei der missglückten Landung des sogenannten „Blimp“ am Sonntagabend ist Benzin ausgetreten und hat sich entzündet.
Ursächlich für den Benzinaustritt war der Aufprall bei dem Landeversuch auf dem Flugplatz in Reichelsheim bei Friedberg, wie ein Polizeisprecher der Nachrichtenagentur dapd am Dienstag sagte. Das hätten Untersuchungen der Bundesstelle für Flugunfalluntersuchungen aus Braunschweig ergeben. Bei dem Brand war der Pilot des Luftschiffs ums Leben gekommen. Die drei Passagiere konnten sich unverletzt aus dem „Blimp“ retten.
Ohne Gerüst
Luftschiffe sind grundsätzlich in zwei Bauarten aufgeteilt. Beim „Blimp“ wird die Hülle mit nicht brennbarem Helium aufgefüllt und erhält dadurch ihre Form. Fahrzeuge dieser Bauart werden auch „Prallluftschiff“ genannt. Der Zeppelin ist dagegen ein Starrluftschiff: Hier wird die Hülle auf einem starren inneren Gerüst aufgebaut und mit Gas gefüllt. Bekanntester Zeppelin ist die 1937 bei der Landung im US-amerikanischen Lakehurst vollständig ausgebrannte „Hindenburg“.
An Bord des Luftschiffes hatten sich neben dem Piloten drei Journalisten befunden, die zuvor bei einem Rundflug über dem Hessentag in Oberursel Fotos gemacht hatten. Sie sprangen bei geringer Höhe über dem Boden noch rechtzeitig ab und blieben unverletzt. Der 52-jährige australische Pilot starb dagegen in den Flammen, nachdem der „Blimp“ wieder in die Höhe geschnellt war. Das Gefährt stürzte schließlich in einem nahegelegenen Feld ab.
Weil das Luftschiff völlig ausbrannte, gestalteten sich die Ermittlungen zur Brandursache zunächst schwierig. Die Wrackteile wurden zur näheren Untersuchung in eine Halle gebracht. Einige Teile sollen in Braunschweig untersucht werden. Die Staatsanwaltschaft Gießen hat die Ermittlungen in dem Fall übernommen. (dapd)