Berlin. . Der deutscher Forschungssatellit „Rosat“ ist nicht mehr steuerbar und droht im Herbst auf die Erde zu stürzen. Die Auswirkungen könnten immens sein, heißt es in einer Analyse, die Medienberichten zufolge der Regierung vorliegt.

Ein deutscher Forschungssatellit droht im Herbst auf die Erde zu stürzen. Das 2,2 Tonnen schwere Gerät „Rosat“ befinde sich derzeit rund 500 Kilometer von der Erde entfernt

Es werde zwischen Oktober und Dezember in die Erdatmosphäre eintreten, sagte die Sprecherin des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR), Sabine Göge, am Samstag zu Reuters. Dabei werde er „im besten und günstigsten Falle“ komplett verglühen. Im ungünstigsten Falle könnten jedoch Teile des Satelliten auf die Erde fallen.

„Rosat“, der 1990 von Florida aus ins Weltall geschossen worden war, sei nicht mehr steuerbar. Er werde aber mit Radarsystemen von der Erde aus beobachtet. Wann genau er innerhalb des genannten Zeitraums in die Erdatmosphäre eintrete, lasse sich derzeit noch nicht sagen. Dies sei letztlich von der Sonnenaktivität abhängig. Die Wahrscheinlichkeit, das „Rosat“ komplett verglühe, sei sehr hoch. In Kürze will das DLR laut Göge eine Website schalten, auf der stets die genaue Position angezeigt wird.

Abschuss wurde diskutiert

Nach Angaben der Sprecherin wird über einen Abschuss des Satelliten nicht nachgedacht. Das Risiko, dadurch andere Satelliten zu beschädigen, sei größer als die von „Rosat“ ausgehende Gefahr. Sie bestätigte aber, dass zeitweise über ein Abschuss diskutiert worden war.

Nach Angaben des Nachrichtenmagazins „Der Spiegel“ heißt es in der Regierung vorliegenden Analysen, wenn Teile des Satelliten auf die Erde fielen, könnten die Auswirkungen immens sein. Einer internationalen Vereinbarung zufolge hafte Deutschland für alle Schäden, die weltweit durch einen solchen Absturz entstehen. (Reuters)