Berlin. Laut dem neusten RKI-Wochenbericht bleibt die aktuelle Grippewelle auf hohem Niveau stabil. Die Zahl der Betroffenen bleibt hoch.
Die Grippewelle in Deutschland hat offenbar ihren Höhepunkt erreicht. Das geht aus dem aktuellen Wochenbericht des Robert Koch-Instituts (RKI) hervor. Die Zahl der akuten Atemwegserkrankungen – dazu gehören neben Influenza auch Erkältungen, grippale Infekte und COVID-19 – blieb in der Woche vom 10. bis 16. Februar auf hohem Niveau stabil. Insgesamt waren schätzungsweise 7,5 Millionen Menschen betroffen. Rund 2,2 Millionen suchten deswegen eine Arztpraxis auf.
Die aktuelle Grippewelle betreffe Menschen aller Altersgruppen. Insgesamt mussten in der vergangenen Woche rund 6.340 Patientinnen und Patienten mit einer Atemwegsinfektion stationär im Krankenhaus behandelt werden – in einem Drittel der Fälle war ein schwerer Influenza-Verlauf der Auslöser. Laut RKI ist die Zahl der Krankenhauseinweisungen in den meisten Altersgruppen aber leicht gesunken, auch bei Schulkindern. Dennoch bleibe die Zahl der schweren Grippefälle bei Kindern zwischen 5 und 14 Jahren weiterhin auf einem sehr hohen Niveau.
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Grippewelle: Influenza B-Viren auf dem Vormarsch
Bei den Grippefällen zeigt sich eine Veränderung: Während zu Beginn der Saison vor allem Influenza A-Viren zirkulierten, nimmt nun die Zahl der Influenza B-Fälle deutlich zu. Laut RKI machten sie in der aktuellen Woche 89 Prozent der bestätigten Influenzainfektionen aus.
Influenza A ist in den meisten Jahren der dominante Virustyp und kann schwere Pandemien auslösen – wie 2009 bei der Schweinegrippe. Influenza B hingegen hat einen eher milderen Krankheitsverlauf und betrifft häufiger Kinder und Jugendliche. Dennoch kann auch dieser Typ schwere Verläufe verursachen, insbesondere bei Menschen mit Vorerkrankungen oder einem geschwächten Immunsystem.
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Neben der Grippe spielt auch das Respiratorische Synzytialvirus (RSV) eine Rolle, das vor allem für Säuglinge und Kleinkinder gefährlich sein kann. Auch hier blieben die Zahlen stabil. Die Zahl der COVID-19-Fälle hingegen ist im Vergleich zur Vorwoche weiter gesunken.
RKI gibt Verhaltenstipps: Bei Symptomen zu Hause bleiben
Das RKI rät weiterhin dazu, bei Krankheitssymptomen drei bis fünf Tage und bis zur deutlichen Besserung der Symptomatik zu Hause zu bleiben, um andere Menschen nicht anzustecken. Besonders wichtig sei es, den Kontakt zu älteren Menschen oder Menschen mit Vorerkrankungen zu vermeiden, da sie ein höheres Risiko für schwere Verläufe haben. Wer krank ist oder sich schützen möchte, sollte in Innenräumen eine Maske tragen.
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Auch Impfungen bleiben ein wichtiger Schutz. Expertinnen und Experten empfehlen Impfungen gegen Grippe, COVID-19, RSV und Pneumokokken – vor allem für ältere Menschen, Schwangere und chronisch Kranke.