Berlin. Feuerwehrleute in Los Angeles kämpfen seit Tagen gegen massive Waldbrände. Die Kritik an der Bürgermeisterin wird immer lauter.
Feuerwehrleute in Südkalifornien sind seit Dienstag pausenlos damit beschäftigt, mehrere Brände in und um Los Angeles zu löschen. Mindestens fünf Menschen kamen ums Leben, Zehntausende wurden aufgefordert, ihre Häuser zu verlassen und sich in Sicherheit zu bringen. Manche flüchteten zu Fuß vor den Flammen, weil die Straßen verstopft waren.
Noch immer sind die Feuer nicht unter Kontrolle. Nachdem Kaliforniens Gouverneur Gavin Newsom am Dienstag den Notstand ausgerufen hatte, erklärte US-Präsident Joe Biden die Region rund um Los Angeles zum Katastrophengebiet. Dadurch könnten Gemeinden und Überlebende sofort Bundesmittel erhalten, um den Wiederaufbau voranzutreiben, teilte das Weiße Haus am Mittwoch (Ortszeit) mit.
Während Los Angeles brennt, war die Bürgermeisterin verreist
Währenddessen werden Stimmen lauter, die fragen, wo eigentlich die Bürgermeisterin von Los Angeles steckte. Karen Bass war, wie mehrere Medien übereinstimmend berichteten, am Samstag mit einer amerikanischen Delegation nach Ghana gereist, um an der Amtseinführung von Präsident John Dramani Mahama teilzunehmen. Dort war die Demokratin auch noch, als sich am Dienstag in Los Angeles die Ereignisse überschlugen. Via X meldete sie sich regelmäßig zu Wort und teilte Postings von Polizei und Feuerwehr.
Our @LAFD and @LAPDHQ teams continue to work overnight to protect Angelenos affected by fires in L.A.
— Mayor Karen Bass (@MayorOfLA) 8. Januar 2025
Angelenos should be advised that the windstorm is expected to worsen through the morning and to heed local warnings, stay vigilant and stay safe.
Red flag parking restrictions…
Am Mittwoch war Bass dann auch persönlich vor Ort und verschaffte sich gemeinsam mit Gouveneur Newsom einen Eindruck von der Zerstörung.
Kritiker werfen Bass Budgetkürzungen vor
Die Kritik an Bass endet aber nicht bei ihrer zwischenzeitlichen Abwesenheit. Die Bürgermeisterin hatte im vergangenen Jahr Budgetkürzungen in Höhe von knapp 18 Millionen Dollar für die Feuerwehr zugestimmt. Das sorgt nun für Ärger – auch wenn, wie „Newsweek“ berichtet, sich das Budget für die Feuerwehr trotz der Kürzungen auf 820 Millionen Dollar beläuft.
Einem Bericht von „NBC Los Angeles“ zufolge hatte die Feuerwehr-Chefin Kristin Crawley Wochen vor den Bränden gewarnt, welche Folgen das haben könnte. „Die Einschnitte haben uns stark darin eingeschränkt, für Großeinsätze wie Waldbrände zu trainieren“, wird Crawley zitiert. Bürgermeisterin Bass wies die Kritik zurück.
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In Sozialen Netzwerken wie X mehren sich Kommentare, die Bass dazu auffordern, zurückzutreten. Darunter finden sich natürlich insbesondere republikanische Accounts, wie der des Trump-Beraters und früheren US-Botschafters in Deutschland Richard Grenell.