Berlin. Die Santa-Ana-Winde fachen die heftigen Waldbrände im Süden Kaliforniens an. Wie entstehen sie und was haben sie für Auswirkungen?
In Kalifornien wüten derzeit mehrere große Waldbrände. Angefacht werden sie durch heftige Winde. Die Santa-Ana-Winde, auch als „Teufelswinde“ bekannt, sind warme, trockene Winde, die das Klima in Südkalifornien, insbesondere in Los Angeles und San Diego, stark beeinflussen.
Die für den kalifornischen Winter typischen Santa-Ana-Winde könnten sich laut Vorhersagen zum schlimmsten Windsturm des Jahrzehnts entwickeln. Der US-Wetterdienst warnte vor einem „zerstörerischen und lebensbedrohlichen Sturm“ von Dienstagnachmittag bis Mittwochmorgen. Dabei wurden Windgeschwindigkeiten von bis zu 160 Stundenkilometern erwartet.
Wie entstehen die Santa-Ana-Winde?
Wie der Deutsche Wetterdienst erklärt, entstehen die Santa-Ana-Winde im Hochplateau des Großen Beckens, das sich über die Bundesstaaten Nevada, Utah und Idaho erstreckt. Normalerweise wehen die Santa-Ana-Winde zwischen September und März, wenn sich dort ein Hochdruckgebiet bildet und kalte Luftströmungen in Richtung Pazifikküste ziehen.
Durch den Höhenabfall zwischen den Gebirgsketten werden diese Winde stark beschleunigt und erwärmen sich enorm. Dabei steigen die Temperaturen um bis zu einem Grad pro 100 Höhenmeter. Sie durchqueren die Mojavewüste und erreichen als trocken-heißer Wind die Küsten Kaliforniens. In Los Angeles steigen die Temperaturen bei Santa-Ana Winden manchmal auf 35 Grad und selbst im Winter kann es 30 Grad heiß werden. Windgeschwindigkeiten von über 100 km/h sind dabei keine Seltenheit und immer wieder werden dadurch Waldbrände angefacht.
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Warum werden die Santa-Ana-Winde auch als Teufelswinde bezeichnet?
Die Stärke und zerstörerische Kraft der Winde hat auch ihren Namen geprägt: „Teufelswinde“ – auf Spanisch „Caliente Aliento de Satanas“ (der heiße Atem des Satans) – spiegeln die extreme Hitze und Gefahr wider, die diese Winde mit sich bringen.
Im lokalen Aberglauben wird den Santa-Ana-Winden sogar eine psychologische Wirkung zugeschrieben. Es wird behauptet, dass die Winde durch den Anstieg von Serotonin im Körper bei den Menschen zu impulsivem Verhalten und sogar zu einer allgemeinen Gereiztheit führen können, so eine Studie in der Zeitschrift Applied Economics.
Welche Auswirkungen haben die Santa-Ana-Winde auf die Menschen?
Neben den Gefahren für Natur und Mensch wirken sich die Santa-Ana-Winde auch auf die Gesundheit aus, wie eine Studie im Environmental Research Letters belegt. Die geringe Luftfeuchtigkeit und die elektrisch geladene Luft können zu Kopfschmerzen, Übelkeit und Reizbarkeit führen. Auch Atemwegserkrankungen oder Allergien verschärfen sich in dieser Zeit.
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