Las Vegas. Ein japanischer Hersteller will mit seinem Produkt Kunden helfen, ihren Salzkonsum zu reduzieren. Doch die Technik hat ihre Grenzen.

Es klingt fast zu gut, um wahr zu sein: Ein Löffel aus Japan soll Speisen salziger schmecken lassen – und auf diesem Wege erreichen, dass man beim Würzen von Speisen seltener zu Salz greift. Die Technologie dahinter ist schwacher elektrischer Strom, der Natrium-Ionen geballt an die Zunge bringen und damit stärker zur Geltung bringen soll.

Das funktioniere hauptsächlich bei Flüssigkeiten wie Suppe oder Saucen, schränken die Erfinder von der japanischen Firma Kirin ein, die den Löffel namens Eletric Salt (elektrisches Salz) auf der Technikmesse CES (7. bis 10. Januar) zeigen. Doch ganz ohne Salz geht es ebenfalls nicht: Etwas von dem weißen Gold müssen die Speisen enthalten, denn sonst gäbe es nichts zu verstärken.

Elektrischer Löffel: einfache Bedienung, aber nicht ganz pflegeleicht

Der Löffel ist ähnlich wie eine elektrische Zahnbürste aufgebaut: Die Elektronik steckt im Griff, die Spitze mit einer Elektrode ist abnehmbar und kann so separat abgewaschen werden. Auch die Spitze darf nicht in den Geschirrspüler – und der Griff soll nicht unter fließendes Wasser kommen.

Ein Mann löffelt Suppe aus einer Schüssel in seinen Mund.
Der Löffel Eletric Salt hat vier Intensitätsstufen. Auf der niedrigsten schmeckten die Messebesucher jedoch keinen großen Unterschied. © AFP | PATRICK T. FALLON

Den japanischen Entwicklern zufolge kann der Löffel Speisen etwa 50 Prozent salziger wirken lassen. Gerade in Japan sind etwa die traditionellen Ramen-Gerichte oft sehr salzig. Vor allem, wenn sie mit Sojasoße zubereitet werden.

Zu viel Salz kann sich ungünstig auf die Gesundheit auswirken. Zum Beispiel besteht zwischen der Höhe der Salzaufnahme und der Höhe des Blutdrucks ein eindeutiger Zusammenhang, erklärt das Bundeszentrum für Ernährung. Wenn weniger Salz gegessen wird, kann ein erhöhter Blutdruck zurückgehen.

E-Löffel aus Japan: Kaufpreis liegt im dreistelligen Bereich

Der Löffel hat vier Intensitätsstufen. Der Hersteller Kirin empfiehlt, zunächst mit der niedrigsten anzufangen. Doch bei Proben am Rande der CES taten sich einige Besucherinnen und Besucher bei niedriger Intensität zunächst schwer, einen deutlichen Unterschied herauszuschmecken.

In Japan wird der Electric Salt bereits verkauft, wenn auch nur in limitierten Stückzahlen. Der Preis für einen Löffel liegt bei rund 20.000 Yen, das sind gut 120 Euro.