Florida. Ihr Job hört sich gefährlich an, ist aber überlebenswichtig: Hurricane Hunters fliegen regelmäßig mitten in Stürme wie „Milton“ hinein.
Wenn ein Hurrikan entsteht, fliegen die „Hurricane Hunters“ mitten hinein. Beim Flug durch den Wirbelsturm können sie ihre Umgebung oftmals kaum erkennen. Wasser und Wind lassen den Tag zur Nacht werden. Es ruckelt und poltert. Trotzdem machen sie sich bei jedem Wirbelsturm, den sie erreichen können, auf den Weg. Aber was machen sie dort eigentlich? Und warum?
Was macht ein Hurricane Hunter?
Sturmvorhersagen, Karten und Bilder – das zeigen die Hurricane Hunters immer aktuell auf ihrer Website. Nicht nur von Hurrikan „Milton“, sondern auch schon bei zahlreichen Wirbelstürmen zuvor. Startpunkt ist immer der Lakeland Linder International Airport in Florida, auf dem sich das Zentrum der National Oceanic and Atmospheric Administration (NOAA) befindet. Neben den Offizieren des NOAA-Corps sind dort auch zivile Flugingenieure, Meteorologen und Elektroniker stationiert.
Auch interessant
Die Hurricane Hunters fliegen gemeinsam gezielt zu Wirbelstürmen und sammeln dort Wetterdaten von aktiven und entstehenden Stürmen. Damit können die Meteorologen dann genauere Vorhersagen treffen und die Sturmabläufe besser verstehen. Auf Basis ihrer Erkenntnisse treffen die Behörden dann entsprechende Vorkehrungen und warnen die Bevölkerung, wenn ein besonders gefährlicher Sturm anrollt. Trotz der besonderen Ausbildung für die Piloten ist der Flug aber eine ruckelige Angelegenheit. Beängstigend, für die Profis in der Regel aber kein Problem.
Hurricane Hunters: Welche Flugzeuge werden genutzt?
Für die Flüge in die Mitte eines Hurrikans stehen zwei viermotorige Lockheed WP-3D Orion Turboprop-Flugzeuge zur Verfügung, heißt es auf ihrer Internetseite. „Kermit“ und „Miss Piggy“, wie die beiden genannt werden, können durch die Wand eines Hurrikans hindurch ins Auge des Sturms fliegen. Während der acht bis zehnstündigen Missionen werden von den Flugzeugen aus Wind- und Druckveränderungen erforscht.
Ergänzt werden die Daten von Aufzeichnungen der Gulfstream IV-SP, genannt „Gonzo“. Mit diesem Flugzeug fliegen die Forscher nicht in die Mitte des Hurrikans, sondern beobachten das Geschehen von außen. Die Gulfstream wird dafür genutzt, da sie besonders hoch und weit fliegen kann. Die NOAA gibt an, das Flugzeug habe seit 1997 fast jeden atlantischen Wirbelsturm, der eine Gefahr für die USA darstellen könne, überflogen. So entsteht zusätzlich zu den Daten aus dem Sturm ein detailliertes Bild vom Wetter in den oberen Atmosphären bei noch entstehenden Hurrikans.
- Tod: Hospiz-Krankenschwester – „Ab diesem Punkt sterben Menschen innerhalb von 72 Stunden“
- Tier-Angriff: Surfer überlebt Hai-Attacke – „Um mich herum war eine Blutlache“
- Familie: Kinderprostitution – „Ich spüre noch seine Hände auf mir“
- Nahtoderfahrung: Vom Blitz getroffen – Überlebender berichtet von „verdammtem Glück“
- Kindesentführung: Von der eigenen Mutter gekidnappt – Ich habe es selbst erlebt
Was passiert während des Flugs?
Gesteuert werden die Flugzeuge von Offizieren des NOAA-Korps. Neben diesen sind jedoch auch Wissenschaftler an Board, die mit GPS-Sonden und Radarsystemen kontinuierlich zahlreiche Daten übermitteln. An Board des Flugzeugs sind schmale Arbeitsplätze eingerichtet, auf denen die Meteorologen und Forscher die Daten bereits während des Fluges beobachten können.
Auch interessant
Mit den Messungen von Druck, Luftfeuchtigkeit, Temperatur, Windrichtung und -geschwindigkeit erhalten die Forscher einen detaillierten Einblick in die Struktur und Intensität des Sturms. Mit den Daten wird auch nach Hinweisen auf Sturmfluten gesucht. Teilweise werden auf den P-3s auch Sonden eingesetzt, um die Temperatur des Meeres zu messen.
Einsätze beim Hurrikan Milton
Auch bei Hurrikan „Milton“ waren die „Hurricane Hunters“ aktiv. Mit dem Flugzeug Gulfstream „Gonzo“ sind sie über den Sturm geflogen, um mit Videos und Daten auf die Geschehnisse im Zentrum zu schließen. Im Einsatz war ebenso „Miss Piggy“, mit der die Offiziere und Forscher direkt ins Auge des Sturms geflogen sind. Einzelne Ausschnitte aus ihren Flügen in den Sturm haben sie auf ihren Social-Media-Kanälen veröffentlicht.
Hurricane Hunters außerhalb der Hurrikansaison
In den Monaten außerhalb der Hurrikansaison werden die Flugzeuge von Ingenieuren für den Einsatz in anderen Unwetter- und Atmosphärenforschungsprogrammen vorbereitet, angepasst und weltweit unter verschiedenen Wetterbedingungen eingesetzt. Die Flugzeuge der NOAA nehmen auch an Sturmaufklärungsmissionen teil, um das Zentrum der Stürme zu lokalisieren und den zentralen Druck und die Oberflächenwinde um das Auge zu messen.