Essen.. Viele Smartphone-Apps wie die iMussolini-App oder „Adolf Hitler SE“ sind Apple bereits durchgegangen und auf dem Markt gelandet. Jetzt sorgt die schwulen- und lesbenfeindliche Anwendung „Exodus International“ für Furore. Gegner fordern, sie aus dem iTunes-Store zu nehmen.

Viele Apps machen das Leben leichter: Wann fährt die nächste Bahn? Wo kaufe ich schnell ein Buch? Und wie wird morgen das Wetter? Manche Fragen werden durch Apps, also Anwendungen (Applications), die über ein Smartphone oder Tablet-PC bedient werden können, schneller beantwortet. Doch immer wieder schleichen sich auch Anwendungen in den App-Store, die dort nicht sein sollten. Die italienische App „iMussolini“ etwa oder gar die Hitler-App „Adolf Hitler SE“, die jedoch schnell durch den amerikanischen Computerkonzern wieder entfernt wurde.

Jetzt sorgt eine neue App für Unruhe in den USA. Die „Exodus International“-App will Schwulen und Lesben dabei helfen, von ihrer Homosexualität „geheilt“ zu werden. Die in Florida ansässige fundamentalchristliche Gruppe nutzt die Anwendung, um ihre Ideale gerade unter Jungendlichen zu verbreiten. In einem Video erzählen Menschen, wie sie wieder zur Kirche gefunden haben und von Jesus auf ihrem Weg fort von der Homosexualität unterstützt wurden. Unter „Meist gestellte Fragen“ wird erklärt, dass niemand weiß, woher „homoerotische Gefühle“ kommen, oder ob jemand homosexuell ist, wenn er diese Gelüste zwar fühlt, aber nicht auslebt. Außerdem informiert die App über Veranstaltungen und Neuigkeiten über die umstrittene Organisation „Exodus“.

Kritik ist groß

Die Kritik ist groß, ein Aufstand ließ nicht lange auf sich warten. Mit einer Online-Petition wird gefordert, dass Apple sein Angebot zu Exodus International aus dem iTunes-Store entfernt. Schließlich sei die Anwendung „hasserfüllt und bigott“, sie verängstige die Nutzer, verbreite Falschinformationen und Stereotypen. Mehr als 132.000 Menschen zeichneten die Petition bis zum Dienstagabend.

Die Application war von Apple mit „4+“ bewertet und genehmigt worden, kein „unzulässiger Inhalt“ sei demnach gefunden worden. Auf die Anfrage von DerWesten zu dem Thema gab es vom deutschen Pressesprecher von Apple "kein Kommentar".