Den Haag. Die Niederlanden verbieten wegen Corona den Verkauf und das Abfeuern von Feuerwerk zu Silvester. Damit sollen die Krankenhäuser entlastet werden.
Kein Böllern an Silvester: Wie im vergangenen Jahr führen die Niederlande aufgrund der angespannten Coronalage ein landesweites Feuerwerksverbot zum Jahreswechsel ein. Das berichteten niederländische Medien am Freitag. Demnach soll das erneute Feuerwerksverbot verhindern, dass die durch Corona bereits überlasteten Krankenhäuser und Arztpraxen zusätzlich Verletzte aufnehmen müssen.
Das Nachbarland von NRW befindet sich aktuell in einem Teillockdown. Derzeit liegt die Sieben-Tage-Inzidenz in den Niederlanden nach Daten der Johns-Hopkins-Universität bei 720 (Stand 19. November). Mehrere Krankenhäuser im ganzen Land haben Überlastungen auf den Intensivstationen gemeldet, bereits kommende Woche sollen Infizierte zur Behandlung nach Deutschland verlegt werden.
Corona: Feuerwerksverbot zeigte vergangenes Jahr Wirkung
Das Verbot zeigte im vergangenen Jahr bereits Wirkung: Laut einer offiziellen Regierungsmitteilung haben sich im vergangenen Jahr nur 108 Menschen mit einer Verletzung durch Feuerwerk zum Jahreswechsel in Krankenhäusern, sowie 275 bei Arztpraxen gemeldet. In den Jahren zuvor habe die Zahl bei rund 1000 gelegen. Das Feuerwerksverbot betrifft den Verkauft sowie das private Abfeuern, Gemeinden dürfen nach aktuellem Stand weiterhin öffentliche Pyroevents organisieren.
Zunächst hatte sich die Regierung skeptisch über ein erneutes, landesweites Feuerwerksverbot geäußert und wollte die Gemeinden selbst entscheiden lassen. Dem niederländischen Sender NOS zufolge habe ein Brandbrief der Bürgermeisterinnen und Bürgermeister in den Niederlanden sowie kritische Stimmen aus dem Gesundheitswesen die Politik in Den Haag offenbar umgestimmt.
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Gesundheitsminister Hugo de Jonge sagte dem NOS am Freitag, dass es in den Krankenhäusern deutlich zu voll sei und dass die Maßnahmen im vergangenen Jahr bereits Wirkung gezeigt hätten. Es hatte 70 Prozent weniger Verletzte gegeben. Auch wenn noch nicht absehbar sei, wie sich die Lage bis zum Jahreswechsel verändern werde, habe die Politik nun eine Entscheidung treffen müssen. Es sei nur vernünftig, auch dieses Jahr ein Verbot einzuführen. Wie im vergangenen Jahr erhalten Pyrounternehmen eine entsprechende Entschädigung.