Madrid/La Palma. Eine Rettungsübung auf einem Kreuzfahrtschiff auf den Kanaren missglückt. Fünf Besatzungsmitglieder sterben. Die berühmten Karnevalsfeiern wurden auf der zu Spanien gehörenden Insel La Palma für Sonntag abgesagt. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren etwa 2000 Passagiere an Bord.
Bei einer missglückten Rettungsübung sind auf
einem Kreuzfahrtschiff auf den Kanarischen Inseln fünf Besatzungsmitglieder ums
Leben gekommen. Wie spanische Medien unter Berufung auf die Behörden
berichteten, geschah der Unfall am Sonntagmittag am Hafen von Santa Cruz de La
Palma, als ein Rettungsboot mit acht Insassen aus
rund 30 Metern Höhe ins Wasser stürzte. Die berühmten Karnevalsfeiern wurden auf
der zu Spanien gehörenden Insel La Palma für Sonntag abgesagt. Das Schiff
gehörte zur TUI-Gruppe. Zum Zeitpunkt des Unglücks waren etwa 2000 Passagiere an
Bord.
Das umgekippte Rettungsboot des
Schiffes "Thomson Majesty" der britischen Reederei Thomson Cruises habe im
Wasser sechs der Insassen unter sich eingeklemmt, sagte der Feuerwehrchef von
Las Palmas, Germán Pérez. Bei den Toten handelte es sich den amtlichen Angaben
zufolge um drei Männer aus Indonesien sowie um je ein Crewmitglied aus Ghana und
den Philippinen. Drei weitere Besatzungsmitglieder, zwei Griechen und ein
Philippino, seien von Tauchern und Feuerwehrmännern lebend geborgen worden. Sie
seien in Krankenhäuser gebracht worden, hieß es in einer Mitteilung der
spanischen Zivilgarde. Die meisten Opfer waren den Berichten zufolge um die 30
bis 35 Jahre alt.
Unfall mit Rettungsboot ist
nicht der erste Zwischenfall
Die Ursache des Unfalls sei vorerst unbekannt, ließen die Behörden
wissen. Ermittlungen seien aufgenommen worden. Zum Zeitpunkt der missglückten
Übung lag das Schiff auf einer Kreuzfahrtetappe im Hafen von La Palma vor Anker.
Kein Passagier wurde verletzt. Das Schiff sollte um 15.00 Uhr wieder ablegen,
wurde aber wegen der polizeilichen Ermittlungen am Hafen der Inselhauptstadt
festgehalten. Die 1965 gegründete Reederei Thomson Cruises gehört zur
TUI-Gruppe.
Der Unfall mit dem Rettungsboot ist
nicht der erste Zwischenfall, der die Stimmung beim berühmten Kanaren-Karneval
trübt. Bei der traditionsreichen Wahl der Karnevalskönigin war auf Teneriffa in
der Nacht zu Donnerstag eine Kandidatin schwer verletzt worden, als ihr Kostüm
Feuer fing. Wegen des Unfalls waren auch auf Teneriffa mehrere
Karnevalsveranstaltungen abgesagt worden. (dpa)