Berlin/Düsseldorf. In Deutschland haben sich 23 weitere Fälle der sogenannten Schweinegrippe bestätigt. Damit erhöhte sich die Zahl der Infizierten auf 195, so das Robert-Koch-Institut. Mehr als die Hälfte hätten sich in Deutschland angesteckt.

Die Mehrheit der neuen Fällen der sogenannten Schweinegrippe gehöre zu den zwei bereits bekannten Ausbrüchen in Düsseldorf und Köln, teilte das Robert-Koch-Institut (RKI) am Dienstag in Berlin mit.

Betroffen sind zwei Kinder der japanischen Schule

In Düsseldorf wurden am Dienstag zwei weitere Fälle der Krankheit bekannt. Betroffen sind nach Angaben der Stadtverwaltung zwei Kinder der japanischen Schule, die bereits wegen 65 infizierter Schüler den Schulbetrieb vorerst eingestellt hatte. Die Tests zu den zwei weiteren Fällen seien bereits am 12. Juni durchgeführt worden, die Ergebnisse des auswärtigen Labors lägen nun vor. Auch ein 35-jähriger Mann aus Hattingen (Ennepe-Ruhr-Kreis) sowie Patienten aus Gelsenkirchen und dem Rhein-Sieg-Kreis sind an der Grippe erkrankt.

Mehr als die Hälfte steckten sich in Deutschland an

Mit 107 Menschen hätten sich davon mehr als die Hälfte innerhalb Deutschlands angesteckt. Das RKI verwies wegen des Zuwachses auf die steigende Bedeutung von Hygiene wie Händewaschen. Besonders bei Kontakten zu vielen Menschen wie in Schulen sollte dies berücksichtigt werden. Es sei bekannt, dass sich die Influenza unter Kindern und Jugendlichen besonders rasch ausbreiten kann.

Am Mittwoch will Gesundheitsminister Karl-Josef Laumann (CDU) in der Staatskanzlei auf einer Pressekonferenz über die «Sicherstellung der Versorgung der Bevölkerung mit Impfstoffen» und die aktuelle Lage informieren.

Impfstoffproduktion ist angelaufen

Derweil habe die Produktion eines Serums gegen das Schweinegrippen-Virus A (H1N1) begonnen, so der US-Pharmakonzern Baxter. «Im Laufe des Monats Juli» werde es verfügbar sein, erklärte das Unternehmen am Dienstag. Baxter hatte bereits Anfang Mai vom US-Zentrum für Krankheitskontrolle und Prävention, einem Referenzlabor der Weltgesundheitsorganisation WHO, den Stamm eines sogenannten Wildvirus erhalten und mit Tests begonnen.

Die WHO hatte in der vergangenen Woche die höchste Pandemie-Warnstufe 6 ausgerufen und die Pharmafirmen zu einer beschleunigten Impfstoff-Produktion aufgefordert. Die Unternehmen stünden kurz vor dem Abschluss der Produktion des Impfstoffs gegen die saisonale Grippe. An der Produktion des Schweinegrippe-Impfstoffs arbeiten weltweit mehrere Pharma-Hersteller. (afp/ddp)