San José/Berlin.

Rettung der Bergleute

Nach über 22 Stunden Rettungsaktion wurde Luis Alberto Urzua als letzter der 33 Verschütteten gerettet - gegen 22 Uhr Ortszeit am Mittwochabend. Unten im Berg...
Nach über 22 Stunden Rettungsaktion wurde Luis Alberto Urzua als letzter der 33 Verschütteten gerettet - gegen 22 Uhr Ortszeit am Mittwochabend. Unten im Berg... © AFP
... schrieben sie lapidar:
... schrieben sie lapidar: "Mission beendet. Chile". Obenin Copiapo... © Reuters
...feierten die Angehörigen, im ganzen Land...
...feierten die Angehörigen, im ganzen Land... © AFP
...gab es Partys und Autokorsos. Die Medien...
...gab es Partys und Autokorsos. Die Medien... © REUTERS
...berichteten ausführlich die ganze Nacht, wie hier Matt Frei von BBC World News. Was für eine Gelegenheit...
...berichteten ausführlich die ganze Nacht, wie hier Matt Frei von BBC World News. Was für eine Gelegenheit... © AFP
...für Politiker, sich wirkungsvoll in Szene zu setzen. Chiles Präsident Sebastian Pinera (r.), der jeden der Arbeiter persönlich begrüßte, wollte den Helm gar nicht wieder abnehmen - außer wie hier zum Singen der Nationalhymne. Sein bolivianischer...
...für Politiker, sich wirkungsvoll in Szene zu setzen. Chiles Präsident Sebastian Pinera (r.), der jeden der Arbeiter persönlich begrüßte, wollte den Helm gar nicht wieder abnehmen - außer wie hier zum Singen der Nationalhymne. Sein bolivianischer... © AFP
...Amtskollege Evo Morales (rechts, hier mit Chiles Außenminister Alfredo Moreno) war ebenfalls in Copiapo, um seinen geretteten Landsmann zu begrüßen. Und der Presse wegen, natürlich.
...Amtskollege Evo Morales (rechts, hier mit Chiles Außenminister Alfredo Moreno) war ebenfalls in Copiapo, um seinen geretteten Landsmann zu begrüßen. Und der Presse wegen, natürlich. © AFP
Er war der Gerettete Nummer 30: Raul Bustos umarmt seine Frau.
Er war der Gerettete Nummer 30: Raul Bustos umarmt seine Frau. © AFP
Renan Avalos kam als 25. wieder an die Oberfläche.
Renan Avalos kam als 25. wieder an die Oberfläche. © AFP
Kumpel Esteban Rojas, 44, sinkt auf die Knie um zu beten. Er wurde aus der Mine San Jose gerettet. Er war der 18., der wieder nach oben kam. Das Fernsehen...
Kumpel Esteban Rojas, 44, sinkt auf die Knie um zu beten. Er wurde aus der Mine San Jose gerettet. Er war der 18., der wieder nach oben kam. Das Fernsehen... © AP
...filmte seine Fahrt mit der Rettungskapsel Phoenix 2 von oben. Alex Vega...
...filmte seine Fahrt mit der Rettungskapsel Phoenix 2 von oben. Alex Vega... © Reuters
...31, der zehnte Gerettete, wurde direkt ins Krankenhaus gebracht. Zwei Monate lang...
...31, der zehnte Gerettete, wurde direkt ins Krankenhaus gebracht. Zwei Monate lang... © AP
...waren die Bergleute in der Mine gefangen. Auch Victor Zamora wurde ins Krankenhaus gebracht,...
...waren die Bergleute in der Mine gefangen. Auch Victor Zamora wurde ins Krankenhaus gebracht,... © REUTERS
...nachdem er aus dem eingestürzten Stollen befreit wurde. Zur Rettungsaktion...
...nachdem er aus dem eingestürzten Stollen befreit wurde. Zur Rettungsaktion... © AP
...erschien auch der bolivianische Präsident Evo Morales. Unter den verschütteten Bergleuten war auch Carlos Mamani aus Bolivien. Die Rettungsaktion wurde...
...erschien auch der bolivianische Präsident Evo Morales. Unter den verschütteten Bergleuten war auch Carlos Mamani aus Bolivien. Die Rettungsaktion wurde... © AP
...mit der Phoenix-Rettungskapsel durchgeführt. Hier wird sie für die Rettung von Esteban Rojas vorbereitet. Am Ziel der Kapsel,...
...mit der Phoenix-Rettungskapsel durchgeführt. Hier wird sie für die Rettung von Esteban Rojas vorbereitet. Am Ziel der Kapsel,... © Reuters
...nämlich oben an der frischen Luft, fallen sich Omar Reygadas und Angehörige in die Arme. Anschließend fällt...
...nämlich oben an der frischen Luft, fallen sich Omar Reygadas und Angehörige in die Arme. Anschließend fällt... © AP
...der 56-Jährige auf die Knie und betet. Erleichterung auch für...
...der 56-Jährige auf die Knie und betet. Erleichterung auch für... © AFP
...Victor Zamora. Der 33-Jährige spricht mit dem chilenischen Präsident Sebastian Pinera, bevor er ins Krankenhaus gebracht wird. Sein Kumpel...
...Victor Zamora. Der 33-Jährige spricht mit dem chilenischen Präsident Sebastian Pinera, bevor er ins Krankenhaus gebracht wird. Sein Kumpel... © AFP
...Daniel Herrera fällt einer Angehörigen um den Hals, als er das Dunkel des Stollens verlassen darf. Überhaupt haben sich am Schauplatz...
...Daniel Herrera fällt einer Angehörigen um den Hals, als er das Dunkel des Stollens verlassen darf. Überhaupt haben sich am Schauplatz... © AFP
...viele Verwandte und Freunde versammelt. Sie alle...
...viele Verwandte und Freunde versammelt. Sie alle... © AFP
...bangen, denn bis zum Schluss ist nicht sicher, ob die Aktion reibungslos verläuft. Und sie alle...
...bangen, denn bis zum Schluss ist nicht sicher, ob die Aktion reibungslos verläuft. Und sie alle... © AFP
...fürchten um ihre Liebsten. Doch nach und nach...
...fürchten um ihre Liebsten. Doch nach und nach... © AFP
...kommen die Bergleute zum Vorschein. Auch Carlos Barrios Edison Pena wird befreit. Er ist der 13. Kumpel,...
...kommen die Bergleute zum Vorschein. Auch Carlos Barrios Edison Pena wird befreit. Er ist der 13. Kumpel,... © REUTERS
...der die Mine verlassen darf. Auch Alex Vega ist wieder frei. Sein Kollege...
...der die Mine verlassen darf. Auch Alex Vega ist wieder frei. Sein Kollege... © AP
...Jorge Galleguillos dankt dem chilenischen Präsidenten Sebastian Pinera für die Rettung.
...Jorge Galleguillos dankt dem chilenischen Präsidenten Sebastian Pinera für die Rettung. © AFP
Am Nachmittag waren noch 20 unten: Bergmann Carlos Barrios wurde am Mittwoch als 13. der Verschütteten aus der Tiefe geholt.
Am Nachmittag waren noch 20 unten: Bergmann Carlos Barrios wurde am Mittwoch als 13. der Verschütteten aus der Tiefe geholt. © AFP
Die Nummer zwölf der Geretteten: Bergmann Edison Pena ist zum ersten Mal nach zehn Wochen wieder an der frischen Luft. Mehrere Tausend Menschen...
Die Nummer zwölf der Geretteten: Bergmann Edison Pena ist zum ersten Mal nach zehn Wochen wieder an der frischen Luft. Mehrere Tausend Menschen... © AP
...verfolgen die Bergungsarbeiten und bangen um ihre Angehörigen unter Tage.
...verfolgen die Bergungsarbeiten und bangen um ihre Angehörigen unter Tage. © AP
Große Freude: Angehörige der verschütteten Bergleute verfolgen die Rettungsarbeiten.
Große Freude: Angehörige der verschütteten Bergleute verfolgen die Rettungsarbeiten. © AP
Kumpel Nummer elf: Auch Jorge Galeguillos ist wohlbehalten aus dem Dunkel evakuiert worden. Bei den Rettungsarbeiten dabei...
Kumpel Nummer elf: Auch Jorge Galeguillos ist wohlbehalten aus dem Dunkel evakuiert worden. Bei den Rettungsarbeiten dabei... © AP
...ist auch der bolivianische Präsident Evo Morales (links).
...ist auch der bolivianische Präsident Evo Morales (links). © AFP
Erleichtert: Minenarbeiter Alex Vega Salazar wird als zehnter der Eingeschlossenen gerettet. Wenig späte fällt ihm...
Erleichtert: Minenarbeiter Alex Vega Salazar wird als zehnter der Eingeschlossenen gerettet. Wenig späte fällt ihm... © AFP
...seine Frau Jessica Slagado in die Arme: Wiedersehensfreude.
...seine Frau Jessica Slagado in die Arme: Wiedersehensfreude. © AP
Geretteter Nummer neun: Bergmann Mario Gomez, mit 63 Jahren der älteste der Eingeschlossenen...
Geretteter Nummer neun: Bergmann Mario Gomez, mit 63 Jahren der älteste der Eingeschlossenen... © AFP
...freut sich über seine Rettung und sinkt auf die Knie. Seine Tochter...
...freut sich über seine Rettung und sinkt auf die Knie. Seine Tochter... © AFP
...Roxana weint vor Freude. Zusammen mit...
...Roxana weint vor Freude. Zusammen mit... © AP
...anderen Angehörigen verfolgt sie die Bergungsarbeiten. Mit großem Jubel...
...anderen Angehörigen verfolgt sie die Bergungsarbeiten. Mit großem Jubel... © AP
...werden die Geretteten empfangen - Schulterklopfen inklusive.
...werden die Geretteten empfangen - Schulterklopfen inklusive. © AFP
Claudio Yanez fällt seiner Lebensgefährtin um den Hals. Er wurde als Achter gerettet.
Claudio Yanez fällt seiner Lebensgefährtin um den Hals. Er wurde als Achter gerettet. © AFP
Der Chilene Jose Ojeda ist als Siebter von insgesamt 33 Veschütteten aus der Kapsel gestiegen.
Der Chilene Jose Ojeda ist als Siebter von insgesamt 33 Veschütteten aus der Kapsel gestiegen. © AFP
Der Chilene Jose Ojeda ist als Siebter von insgesamt 33 Veschütteten aus der Kapsel gestiegen.
Der Chilene Jose Ojeda ist als Siebter von insgesamt 33 Veschütteten aus der Kapsel gestiegen. © REUTERS
Osman Araya wird von seiner Frau empfangen.
Osman Araya wird von seiner Frau empfangen. © AFP
Der sechste Bergarbeiter ist gerettet: Osman Araya küsst seine Frau zum Wiedersehen.
Der sechste Bergarbeiter ist gerettet: Osman Araya küsst seine Frau zum Wiedersehen. © AFP
Der fünfte und jüngste Bergmann ist oben: Der 19-jährige Jimmy Sanchez.
Der fünfte und jüngste Bergmann ist oben: Der 19-jährige Jimmy Sanchez. © AP
Mario Sepulveda geht es gesundheitlich anscheinend gut.
Mario Sepulveda geht es gesundheitlich anscheinend gut. © AFP
Die Angehörigen des Bolivianers Carlos Mamani Solis warten auf die Ankunft der Kapsel.
Die Angehörigen des Bolivianers Carlos Mamani Solis warten auf die Ankunft der Kapsel. © AP
Der bolivianische Minenarbeiter Carlos Mamani Solis steigt als Vierter aus der Kapsel.
Der bolivianische Minenarbeiter Carlos Mamani Solis steigt als Vierter aus der Kapsel. © AFP
Der Sohn von Florencio Avalos, der siebenjährige Bairon, hat seinem Vater ein Bild gemalt.
Der Sohn von Florencio Avalos, der siebenjährige Bairon, hat seinem Vater ein Bild gemalt. © AFP
Das chilenische Fernsehen zeigt Bilder aus der Tiefe. Dort sitzen die Bergarbeiter seit mehr als zwei Monaten fest.
Das chilenische Fernsehen zeigt Bilder aus der Tiefe. Dort sitzen die Bergarbeiter seit mehr als zwei Monaten fest. © AFP
Florencio Avalos wird untersucht.
Florencio Avalos wird untersucht. © AFP
Der Chilenische Minenarbeiter Juan Illanes feiert seine Rückkehr ins Leben.
Der Chilenische Minenarbeiter Juan Illanes feiert seine Rückkehr ins Leben. © AFP
Er ist der zweite Bergmann in Chile, der am frühen Mittwochmorgen (MEZ) geborgen wurde: Mario Sepulveda.
Er ist der zweite Bergmann in Chile, der am frühen Mittwochmorgen (MEZ) geborgen wurde: Mario Sepulveda. © AP
Die Kapsel
Die Kapsel "Fenix" hat Bergmann Juan Illanes zurück an die Erdoberfläche gebracht. © AFP
Gepannt warten eine Mutter mit ihrem Sohn auf die Rettung der Bergmänner.
Gepannt warten eine Mutter mit ihrem Sohn auf die Rettung der Bergmänner. © AP
Bergmann Juan Illanes wirkt nach seiner Rettung ausgelassen.
Bergmann Juan Illanes wirkt nach seiner Rettung ausgelassen. © AFP
Mario Sepulveda feiert mit der chilenischen Präsidentengattin Cecilia Morel und mit Präsident Sebastian Pinera (2. v. r.) seine Rettung.
Mario Sepulveda feiert mit der chilenischen Präsidentengattin Cecilia Morel und mit Präsident Sebastian Pinera (2. v. r.) seine Rettung. © REUTERS
Mario Sepulveda ist der zweite gerettete Bergmann.
Mario Sepulveda ist der zweite gerettete Bergmann. © AP
Ein Geschenk für den Präsidenten: Der gerettete Bergmann Mario Sepulveda übergibt Sebastian Pinera einen mitgebrachten Felsbrocken.
Ein Geschenk für den Präsidenten: Der gerettete Bergmann Mario Sepulveda übergibt Sebastian Pinera einen mitgebrachten Felsbrocken. © AP
Viele Helfer sind an der Rettung der Bergleute beteiligt.
Viele Helfer sind an der Rettung der Bergleute beteiligt. © AFP
Alfonso Avalos, der Vater des zuerst geretteten Bergmanns Florencio Avalos fällt seinem Sohn um die Arme.
Alfonso Avalos, der Vater des zuerst geretteten Bergmanns Florencio Avalos fällt seinem Sohn um die Arme. © AP
Der Chilene Mario Sepulveda feiert seine Rückkehr.
Der Chilene Mario Sepulveda feiert seine Rückkehr. © AFP
Vor der Rettung: Angehörige warten, dass die Kapsel Florencio Avalos nach oben befördert.
Vor der Rettung: Angehörige warten, dass die Kapsel Florencio Avalos nach oben befördert. © AFP
Auf den chilenischen Straßen wird die Rettung der Bergleute gefeiert.
Auf den chilenischen Straßen wird die Rettung der Bergleute gefeiert. © REUTERS
Sichtlich nervös sind die Verwandten während der Rettung der Verschütteten.
Sichtlich nervös sind die Verwandten während der Rettung der Verschütteten. © AP
Der chilenische Bergmann Florencio Avalos umarmt Präsident Sebastian Pinera.
Der chilenische Bergmann Florencio Avalos umarmt Präsident Sebastian Pinera. © AFP
Mehr als zwei Monate saßen Florencio Avalos und seine 32 Kumpel unter der Erde fest. Nach und nach sollen alle Kumpel gerettet werden.
Mehr als zwei Monate saßen Florencio Avalos und seine 32 Kumpel unter der Erde fest. Nach und nach sollen alle Kumpel gerettet werden. © REUTERS
Erleichterung bei den Verwandten.
Erleichterung bei den Verwandten. © REUTERS
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Die chilenische Regierung will den geretteten Bergleuten mit professioneller Hilfe zur Seite stehen. Experten warnen vor psychischen Problemen wie Depresionen oder Klaustrophobie nach der Bergung.

Rettung der Kumpel

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    Nichts ersehnen sie mehr als die Rückkehr in die Normalität. „Bitte behandelt uns nicht wie Künstler, behandelt mich wie einen Bergarbeiter“, sagte Mario Sepúlveda am Mittwoch, als er nach 68 Tagen in 700 Meter Tiefe wieder an die Erdoberfläche gelangt war. Der 39-Jährige war der zweite Kumpel, der durch die spektakuläre Bergungsaktion in der nordchilenischen Wüste gerettet wurde. Doch nach Angaben von Psychologen stehen den 33 Bergleuten bei der Rückkehr in den Alltag noch schwierige Anpassungsprozesse bevor. Ihr Leben von früher sei „bereits vorbei“, sagt Enrique Chía, Psychologe an der Katholischen Universität von Chile.

    Nach ihrer Bergung werden die Arbeiter zunächst zwei Tage im Krankenhaus untersucht. Sehschwierigkeiten beim Kontakt mit Tageslicht, Hautprobleme und Zahnschmerzen wurden bereits als mögliche Probleme erkannt. Die chilenische Regierung hat versichert, dass sie die Männer, die zu Volkshelden geworden sind, nicht im Stich lassen werde. Neben der medizinischen Betreuung sollen ihnen auch mindestens sechs Monate lang professionelle Psychologen zur Seite stehen, wie Gesundheitsminister Jaime Manalich ankündigte. Während dieser Zeit könnten die Kumpel „Phasen der Traurigkeit und Depression durchleiden“.

    „Der eine macht sein Testament, der andere ist unerschütterlich“

    „Die Männer in Chile werden viele Monate lang Hilfe brauchen“, sagt auch der deutsche Traumaexperte Georg Pieper. Er war 1988 als erster Psychologe hinzugezogen worden, als sechs Bergleute drei Tage lang in einem Stollen im hessischen Borken verschüttet waren. Er betreute die Männer mehr als fünf Jahre lang und ist noch heute mit ihnen in Kontakt. Die Erfahrung von Todesangst und Trennung von Familie und Freunden werde unterschiedlich verarbeitet, sagt Pieper: „Der eine macht sein Testament, der andere ist unerschütterlich.“ Im Anschluss an eine solche Erfahrung könnten sich Traumafolgestörungen entwickeln, wie Depressionen oder Klaustrophobie. Auch der Druck durch die Medien könne als Belastung erfahren werden.

    Nach Einschätzung des chilenischen Psychologen Chía wird der Umgang mit der Außenwelt für die Bergleute am schwierigsten werden: „Die Familie, die Gewohnheiten, die Realität des Landes - alles hat sich geändert.“ Experten der US-Weltraumbehörde NASA, die die chilenischen Rettungstrupps im September beraten hatten, wiesen besonders auf die Auswirkungen der „hohen Bekanntheit im Land, den Druck durch die Medien und die Gesellschaft“ hin. „Einige Bergleute werden mit TV-Angeboten bombardiert werden. Sie können sogar Karriere machen“, sagt René Rios, Soziologe an der Katholischen Universität von Chile. In etwa einem halben Jahr werde der Rummel um die Bergleute aber vorbei sein.

    Zusammenhalt soll helfen

    Der Psychologe Chía nimmt an, dass die Bergleute begreifen werden, wie begrenzt ihre Berühmtheit sei und dass sie daraus Kapital schlagen sollten, um dann ein neues Lebensprojekt zu beginnen. Letztlich könne eine solche Erfahrung stärken oder schwächen - aber nie bleibe eine Person dieselbe. Der Psychologe sieht daher durchaus die Gefahr, dass einige Kumpel Probleme in ihrer Beziehung bekommen und sich in Medikamente oder Drogen flüchten.

    Was den geretteten Bergleuten helfen könnte, ist der in den langen Tagen unter der Erde gewachsene Zusammenhalt in ihrer Gruppe. „Obwohl sie aus verschiedenen Regionen Chiles und aus Bolivien stammen, wollen sie nach ihrer Rettung zusammen bleiben“, berichtete ihr medizinischer Betreuer Alejandro Pino. (afp)