München. .
„O“zapft is“: Die Jubiläumswiesn sind vom Münchner Oberbürgermeister Christian Ude mit zwei Schlägen eröffnet worden. Bei bestem Wetter lockte der erste Tag des Oktoberfestes bereits unzählige Besucher an.
Das Oktoberfest in München hat begonnen. Mit dem traditionellen Ruf „O“zapft is“ eröffnete der Münchner Oberbürgermeister Christian Ude (SPD) am Samstag wenige Sekunden nach 12.00 Uhr das größte Volksfest der Welt im 200. Jahr seines Bestehens. Zuvor hatte er unter dem Jubel Tausender Besucher mit zwei wuchtigen Schlägen das erste Bierfass angezapft. Ude wiederholte damit beim 17. Anzapfen in seiner Karriere als Oberbürgermeister seinen bisherigen Rekord. Die erste Maß überreichte er traditionsgemäß dem bayerischen Ministerpräsidenten Horst Seehofer (CSU). Die beiden stießen auf ein friedliches Oktoberfest an.
Die ersten Besucher kamen schon in der Nacht
Bei bestem Wetter lockte der erste Tag des Oktoberfestes bereits unzählige Besucher an. Schätzungen gab es zunächst noch nicht, an einem Wochenende mit gutem Wetter kann die Zahl der Gäste aber durchaus eine Million erreichen. Ab 10.00 Uhr wurden nach Angaben der Stadt bereits Zelte geschlossen. Erste Besucher sollen gar schon um 3.30 Uhr nachts auf das Festgelände gekommen sein, um einen der begehrten Plätze in den Zelten zu ergattern.
An den Eingängen der Festzelte bildeten sich bereits am Vormittag Menschentrauben, obwohl am ersten Wiesntag traditionsgemäß erst nach dem Anzapfen, also ab 12.00 Uhr, Bier ausgeschenkt wird. Die Maß kostet in diesem Jahr in den Festzelten bis zu 8,90 Euro und erreicht damit erneut Höchstpreise. Trotzdem erwartet Wiesn-Chefin Garbiele Weishäupl mehr als sechs Millionen Gäste an den 17 Oktoberfesttagen. Wegen des Jubiläums ist die Wiesn dieses Jahr einen Tag länger als üblich und dauert bis zum 4. Oktober.
Trend zur Tracht hält an
Wie bereits in den vergangenen Jahren kamen die meisten Wiesnbesucher in Lederhose oder Dirndl. Damit hält der Trend zur Tracht auf dem Fest weiterhin an. Auch Ude trug eine übers Knie reichende Lederhose, während Seehofer in einer Trachtenjacke und langer Stoffhose gekommen war.
Das diesjährige Oktoberfest ist das erste, bei dem in den Festzelten ein striktes Rauchverbot gilt. Wer trotzdem qualmt, muss zwar noch nicht mit Bußgeldern rechnen, soll aber kein Bier mehr bekommen. Besonders renitente Raucher können auch aus dem Zelt geworfen werden.
Streng sind auch die Sicherheitsvorkehrungen, die das Oktoberfest vor möglichen Anschlägen schützen sollen. Rund um das Festgelände gibt es drei Sperrringe, darüber eine Flugverbotszone. Bis zu 500 Polizisten sollen die Wiesn und ihr Umfeld sichern, unter anderem mit selektiven Personenkontrollen.
Historische Wiesn nebenan
Zum 200-jährigen Bestehen gibt es bereits seit Freitag am Rande des Festgeländes eine eigene historische Wiesn: Geboten werden Theater, Kabarett und eine Tierschau, nostalgische Fahrgeschäfte und täglich zwei Pferderennen, mit denen die Wiesn zu ihren Wurzeln zurückkehrt.
Seinen Anfang nahm das Fest 1810, als der bayerische Kronprinz Ludwig am 12. Oktober Prinzessin Therese von Sachsen-Hildburghausen heiratete. Fünf Tage nach der Vermählung organisierte das Bürgermilitär ein Pferderennen vor den Toren der Stadt, aus dem sich das Oktoberfest entwickelte. (dapd)