Lünen-Süd. .

Fast wie auf Bestellung strahlt die Sonne über der Oktoberfest-Bühne am Ende der Jägerstraße. Wie eigentlich jedes Jahr pünktlich zum Fassanstich.

Und so schwingt Schirmherr Manfred Ungethüm, Geschäftsführer von Trianel unter weiß-blauem Himmel den Holzhammer. „Eins, zwei, drei“ - und schon fließt das Bier, das in Lünen-Süd genauso zum Oktoberfest dazu gehört, wie in München.

Kurz zuvor wünschte Fest-Organisator Dr. Ulrich Seibel am Freitag allen Besuchern frohe Festtage. „Wir feiern dieses Jahr das 30. Oktoberfest hier in Lünen-Süd. Lasst es uns zu etwas besonderem machen und fröhlich und friedlich gemeinsam feiern.“

Im gleichen Atemzug verkündete Seibel ein Novum: „Zum ersten Mal wird das Bier in Plastikbechern ausgeschenkt.“

Hopfen, Malz und Gerste in Plastik statt im Glas. Auf den Geschmack hat das keinen Einfluss. Das behauptet jedenfalls Edith Mertins, die als eine der ersten einen Becher in der Hand hat. „Ich merke keinen Unterschied.“

Eine der ersten war sie auch vor 30 Jahren, als sie schon bei der Oktoberfest-Premiere mit dabei war. Seitdem geht Mertins mit ihren Freundinnen vom Strickklub von der kleinen Bebelstraße jedes Jahr auf die „Meile“ (Jägerstraße, Anm. d. Red.). „Früher war alles noch ein bisschen größer hier. Da war der Fassanstich hinten bei Grewe. Aber eins ist eigentlich immer gleich geblieben. „Die gute Stimmung und das gute Wetter“, sagt Edith Mertins mit einem Augenzwinkern.

Worauf sich die Damen vom Strickklub in diesem Jahr am meisten freuen? „Natürlich auf die Birdies“, rufen sie unisono. Doch das sei nicht der einzige Höhepunkt in diesem Jahr. „2010 wird es ein ganz besonderes Fest, das 30. eben. Welcher Stadtteil schafft so etwas schon!?“ sagt Brigitte Tillmann.

So sei es eigentlich egal, wer auf der Bühne steht und welche Musik gespielt werde. Alle würden sich Mühe geben.

„Wir freuen uns jetzt erstmal über den Augenblick und über die kommenden drei Tage“, sagt Tillmann als sie mit ihren Freundinnen anstößt. „Wir werden die ganze Zeit mit dabei sein, die Jägerstraße gehört uns!“