Straßburg. 230.000 Euro für einen silbernen Heizungsknopf aus einem Bugatti Royale - dieser Rekordpreis ist am Sonntag bei einer Versteigerung im elsässischen Molsheim erzielt worden. Dort kam der Nachlass des Schweizer Industriellen und Autosammlers Fritz Schlumpf unter den Hammer.

230.000 Euro für einen silbernen Heizungsknopf aus einem Bugatti Royale - dieser Rekordpreis ist am Sonntag bei einer Versteigerung im elsässischen Molsheim erzielt worden. Dort kam der Nachlass des Schweizer Industriellen und Autosammlers Fritz Schlumpf unter den Hammer. Der silberne Knopf in Form eines Elefanten wurde nach Angaben des Straßburger Auktionshauses Gasser Audhuy vom Bildhauer Rembrandt Bugatti entworfen, dem Bruder des legendären Autobauers Ettore Bugatti. Insgesamt seien davon nur sechs Exemplare hergestellt worden, erläuterte Antoine Audhuy. Wo sich die übrigen befinden, sei nicht bekannt.

Industrieller hatte 500 Bugatti gesammelt

Bei der Versteigerung kamen rund 200 Gegenstände aus dem persönlichen Besitz des 2002 verstorbenen Industriellen unter den Hammer - darunter ein blauer Bugatti-Baby mit Elektromotor, den Bugatti 1927 für seinen damals fünfjährigen Sohn Roland bauen ließ. Für das kleine Gefährt, das halb so groß wie eine normale Bugatti-Limousine ist, zahlte ein Liebhaber 65.000 Euro. Der Verkauf wurde von den Erben der 2008 verstorbenen Witwe des Industriellen organisiert.

Fritz Schlumpf hatte zusammen mit seinem Bruder Hans jahrelang in der ganzen Welt rund 500 alte Luxuslimousinen aufgekauft und in einer stillgelegten Fabrikhalle im Elsass gesammelt. Nach dem Konkurs des Schlumpf-Textilkonzerns besetzten aufgebrachte Arbeiter 1977 zwei Jahre lang die Fabrikhalle mit der Autosammlung. Die Brüder wurden später wegen Veruntreuung, Steuerhinterziehung und Bankrott verurteilt. Ihre Sammlung, die als eine der schönsten weltweit gilt, ist heute im nationalen Automobilmuseum der südelsässischen Stadt Mülhausen zu bewundern. (afp)