Dresden/Bad Muskau. .
Die Lage in den Hochwassergebieten in Sachsen hat sich weiter entspannt, allerdings droht bereits ein neues Hochwasser an der Neiße. Das Unesco-Welterbe Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau hat die Überschwemmungen offenbar ohne größere Schäden überstanden.
Mit einem Anstieg in den Oberläufen müsse in der zweiten Wochenhälfte gerechnet werden, sollten wie vorhergesagt weitere kräftige Niederschläge fallen, teilte das Landeshochwasserzentrum in Dresden mit. Da die Böden stark durchfeuchtet seien, könnte dies rasch geschehen, hieß es. „Die erneute Ausbildung einer Hochwassersituation ist dann nicht auszuschließen.“
Katastrophenalarm aufgehoben
Am Dienstag wurden an den Pegeln der Neiße weiter fallende Wasserstände beobachtet. Der Hochwasserscheitel befindet sich inzwischen in Brandenburg. Am Morgen wurde in Görlitz in Ostsachsen nur noch ein Wert von rund 4,50 Meter gemessen. Der Höchststand am Samstag lag bei 7,07 Metern. Der Katastrophenalarm im Landkreis Görlitz wurde inzwischen aufgehoben, wie das Innenministerium in Dresden mitteilte.
Ministeriumssprecher Frank Wend sagte, die Lage habe sich stabilisiert, das Wasser fließe ab. Die Stromversorgung sei nur in wenigen Einzelfällen noch nicht wieder gesichert, weil Verteilerkästen noch unter Wasser stünden. Es gehe nun weiter darum, den Schaden aufzunehmen und die bereits begonnenen Aufräumarbeiten fortzusetzen, Häuser und Unternehmen von Schlamm zu befreien. „Die Arbeiten laufen auf Hochtouren“, sagte er.
Hunderte Kräfte von Feuerwehr und Technischem Hilfswerk (THW) waren auch am Dienstag weiter im Einsatz, um Keller auszupumpen. Das Kabinett kam in Dresden am Vormittag zu Beratungen zusammen. Dabei sollte es vor allem um das weitere Vorgehen und die Hilfen des Landes für die Flutopfer gehen. Bereits am Montagabend hatte Regierungschef Stanislaw Tillich (CDU) Eckpunkte vorgestellt. Demnach soll es für Betroffene zinsverbilligte Darlehen im Volumen von insgesamt 100 Millionen Euro geben, damit der Wiederaufbau unverzüglich beginnen kann. Nach bisherigen Schätzungen hat die Flut im Freistaat einen Schaden in dreistelliger Millionenhöhe angerichtet.
Weltkulturerbe ohne größere Schäden
Das Unesco-Welterbe Fürst-Pückler-Park in Bad Muskau hat das Neiße-Hochwasser ohne größere Schäden überstanden. Im Schloss sei lediglich „ein bisschen Grundwasser“ eingedrungen, sagte Bürgermeister Andreas Bänder (CDU) am Dienstag im Deutschlandradio Kultur. Zudem sei durch Ritzen an Kellerfenstern ein wenig Neiße-Wasser in das Gebäude geflossen. Derzeit werde das Wasser abgepumpt.
Auch das in weiten Teilen überflutete Parkgelände wurde weniger zerstört als befürchtet. Im Vergleich zum Hochwasser von 1981 habe sich dort verhältnismäßig wenig brauner Schlamm abgelagert, sagte Bänder. Bis zum Wochenende seien die Aufräumarbeiten wahrscheinlich abgeschlossen und der Park wieder für Besucher zugänglich.
Für das Stadtgebiet von Bad Muskau gab Bänder ebenfalls Entwarnung. Das Hochwasser sei „nicht so hoch und so schlimm gekommen“ wie befürchtet. Bereits am Montagnachmittag sei das Wasser wieder zurückgegangen. Größere Schäden habe es nicht gegeben, sagte Bänder.
(ddp/ap)