Washington.

Tutanchamum ist vermutlich an Malaria gestorben. Das ergeben neue Untersuchungen der sterblichen Überreste des weltberühmten Ägypters. Der junge Pharao starb im Alter von nur 19 Jahren. Auch zur Abstammung des Herrschers gibt es neue Erkenntnisse.

Der legendäre ägyptische Pharao Tutanchamun ist wahrscheinlich an Malaria gestorben, nachdem sein Körper schon durch eine Knochenkrankheit geschwächt war. Dies hätten radiologische und genetische Tests ergeben, berichtet der Chef der ägyptischen Altertumsverwaltung, Sahi Hawass, im am Mittwoch erscheinenden US-Fachblatt „Journal of the American Medical Association“. Ihm zufolge wurde auch bestätigt, dass Tutanchamun der Sohn des Pharaos Echnaton ist.

Tod mit 19 Jahren

Tutanchamun, dessen goldene Totenmaske weltbekannt ist, lebte vor rund 3300 Jahren. Er bestieg den Thron im Alter von nur neun Jahren und starb zehn Jahre später. Schon bisher ging der Großteil der Altertumsforscher davon aus, dass Echnaton (Amenophis IV.) sein Vater war, der mit der berühmten Nofretete verheiratet war. Ob sie die Mutter ist, gilt aber als höchst unsicher.

Die nachgebildete Mumie des ägyptischen Pharaos Tutanchamun in Hamburg.
Die nachgebildete Mumie des ägyptischen Pharaos Tutanchamun in Hamburg. © imago stock&people

Hawass und sein Team untersuchten zwischen 2007 und 2009 insgesamt 16 Mumien, von denen die von Tutanchamun und 15 weitere Mitglieder der königlichen Familie waren. Die Mumien von Echnaton und Tutanchamun hätten mehrere charakteristische Körpermerkmale gemeinsam, hieß es in dem Bericht. Sie teilten zudem dieselbe Blutgruppe. Mutter des Kindpharaos war den Angaben zufolge eine Frau, deren Mumie die Bezeichnung KV35YL trägt. Wer sie war, konnten die Forscher bisher nicht herausfinden.

Apotheke für das Jenseits

Nach Gentests litten mehrere Mitglieder der Königsfamilie unter Missbildungen, unter anderem durch die Köhler-Knochenkrankheit. Die Gentests erbrachten bei vier Familienmitgliedern, darunter Tutanchamun, auch Überreste des Parasiten Plasmodium falciparum, der Malaria hervorruft.

“Eine unzureichende Blutzirkulation im Knochengewebe, die einen Teil der Knochen geschwächt oder zerstört hat, ist zusammen mit Malaria die wahrscheinlichste Ursache für den Tod von Tutanchamun“, schrieb Hawass. „Diese Diagnose wird durch den Fund von Gehstöcken und einer Apotheke für das Jenseits in seinem Grab gestärkt.“ Hawass hat angekündigt, am Mittwoch in Kairo ausführlich über die Ergebnisse der Gentests zu berichten. (afp)