Dresden. .

Dumm gelaufen. Eigentlich wollte sich der Autodieb mit seinem schönen neuen Beute-Audi so richtig aus dem Staub machen. Was er nicht ahnte, war a), dass der Wagen Bundesinnenminister Thomas de Maizière gehört. Und b), dass die Polizei sehr fix sein kann.

Am Dienstagabend war des Ministers privater Audi A4 im Dresdner Stadtteil Neustadt gestohlen worden. Der Wagen ist zwar auf den CDU-Politiker zugelassen, wurde aber von seiner Tochter gefahren. Die Chance, den Audi schon bald wieder in der eigenen Garage zu haben, war im Grunde recht gering. Aber es sollte ganz anders kommen.

Bereits am Mittwochabend stoppte die Polizei den Wagen samt dem mutmaßlichen Dieb vor der polnischen Grenze. Am Steuer habe ein 33-jähriger Pole gesessen, sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag in Görlitz. Der Mann sei nach einem Fluchtversuch festgenommen worden. Einem Streifenwagen war der graue A 4 zuvor wegen hohen Tempos auf der Autobahn 4 zwischen Bautzen und Görlitz aufgefallen. Vier Streifenwagen hatten die Verfolgung aufgenommen. Im Einsatz war auch ein Polizeihubschrauber.

„Ein bisschen Glück im Spiel“

Parallel zur Verfolgungsjagd hatte sich die Bundespolizei an den früheren Grenzübergängen zu Polen postiert. Am Rastplatz „Löbauer Wasser“ sei dann der Wagen gestoppt worden. Auf diesem Rastplatz hatte der Bundesinnenminister Ende Juni großangelegte Polizeieinsätze entlang der Grenzen gegen international agierende Autodiebe und -schieber angekündigt.

Nach Angaben eines Polizeisprechers hatte der Aufwand für die Verfolgungsjagd nichts mit dem „prominenten Besitzer“ des Autos zu tun. Es sei immer ein bisschen Glück im Spiel, wenn Täter ins Netz gingen. (ddp)