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Dank steigender Nachfrage nach Luxus-Autos, fahren deutsche Autobauer wieder Sonderschichten. Vor allem in China sind Fahrzeuge von BMW und Mercedes gefragt. Ratenzahlung ist unter chinesischen Kunden verpönt.

Auf die lange Krise folgt offenbar gleich der Boom: deutsche Autohersteller fahren nach der Kurzarbeit wieder Sonderschichten am Samstag und setzen an ihren Fertigungsbändern Leiharbeiter ein.

„Noch nie hat sich die Lage in einem so atemberaubenden Tempo zum Besseren gewendet“, zitiert die Frankfurter Allgemeine Sonntagszeitung einen Aufsichtsrat der Daimler AG. Er berichtet, dass vor allem die Bestellungen der Spitzenmodelle S- und E-Klasse in die Höhe schnellten. In einigen Werken sollen deshalb die Betriebsferien gekürzt oder ganz gestrichen werden. Nobelkarossen, so der Be­richt, seien auch bei Audi und BMW hoch im Kurs.

Nach der Durststrecke profitieren die deutschen Autobauer von der gewaltigen Nachfrage aus USA und vor allem aus China. Reiche Chinesen stehen auf Luxus. Kein Wunder, dass die S-Klasse von Mercedes und die 7-er-Reihe von BMW inzwischen in China am besten gehen. Volkswagen hat eigens für den chinesischen Markt den VW Lavida entwickelt. „Wir haben den Wagen mit Schnickschnack de­koriert, den europäische Kunden als störend empfinden würden“, sagte Designer Simon Loasby in einem Interview. In Shanghai staunen die Mitarbeiter der Audi-Filiale nicht schlecht, dass die Luxus-Gefährte bar oder per Kreditkarte bezahlt werden. Raten kommen für den chinesischen Kunden nicht infrage.