New York. .

Einer von 15 New Yorkern hat sich im vergangen Jahr mit Bettwanzen herumplagen müssen. Jetzt hat die Stadt einen Plan vorgestellt, wie sie gegen die Ausbreitung der Blutsauger vorgehen und das öffentliche Bewusstsein für das Problem schärfen will. Angeführt werden soll die Kampagne von einem erfahrenen Insektenkundler.

Bettwanzen verursachen neben fürchterlichem Juckreiz vor allem psychische Pein, sind aber nicht dafür bekannt, Krankheiten zu übertragen. In den vergangenen Jahren haben sich die meist nur wenige Millimeter großen Tiere über New York und andere Städte in den USA ausgebreitet. Die Umweltschutzbehörde hat 2009 zum ersten Bettwanzen-Gipfel in ihrer Geschichte eingeladen.

In New York hatten die Wanzen zuletzt für viel Aufsehen gesorgt, weil nicht nur Wohnhäuser, Luxusappartements, Büros und Theater betroffen waren, sondern auch Geschäfte wie der Edeldessousladen „Victoria“s Secret“. Die betroffene Filiale wurde kurzzeitig geschlossen, alle betroffenen Auslagen wurden vernichtet.

Zahl der Beschwerden deutlich gestiegen

Wie rasant sich das Problem entwickelt, belegen die bei der Stadt eingegangenen Beschwerden. Waren es vor sechs Jahren noch 537, so verzeichnete man 2009 bereits 11.000. „Das passiert weltweit, und ich denke, niemand kann genau sagen, warum das so ist“, sagt Daniel Kass, der stellvertretende Beauftragte für Umwelthygiene in New York, am Mittwoch. „Es bleibt uns nichts anderes übrig, als mit dem Thema umzugehen und eine Ausbreitung der Wanzen aufzuhalten. Wir werden noch einige Zeit mit ihnen leben müssen.“

Bettwanzen verbergen sich nicht ausschließlich in Betten. Aufgrund ihrer Größe finden sie in Spalten, Rissen, Bilderrahmen und Lampen Unterschlupf. Menschen, die die apfelkerngroßen Blutsauger in ihrer Wohnung haben, bekommen sie meist nie zu Gesicht. Neben Bissen sind Blutflecken auf dem Bettlaken und die an schwarzen Pfeffer erinnernden Hinterlassenschaften der Tiere die deutlichsten Anzeichen ihrer Anwesenheit. Sie sind extrem schwer auszurotten und können bis zu einem Jahr ohne Nahrung überleben.

Warum die die Tiere sich derzeit so rapide ausbreiten, macht Experten ratlos. Einige machen die Zunahme des weltweiten Reiseverkehrs verantwortlich sowie Verbote wirksamer Pestizide wie DDT. (apn)