Stuttgart. Wegen zahlreicher Verstöße gegen die Gewinnspielsatzung haben die Landesmedienanstalten gegen den Quizsender Bußgelder in Höhe von fast 100.000 Euro verhängt.

Die Kommission für Zulassung und Aufsicht der Landesmedienanstalten (ZAK) hat Geldbußen gegen den Fernsehsender 9Live verhängt. Grund seien zahlreiche Verstöße gegen die Gewinnspielsatzung, wie die ZAK am Mittwoch in Stuttgart mitteilte. Die Gesamthöhe der Strafen beläuft sich auf 95.000 Euro.

Damit wollen die Landesmedienanstalten nach eigenen Angaben irreführende Äußerungen, Intransparenz, Vorspiegelung von Zeitdruck und fehlende Informationen in sieben Gewinnspielsendungen ahnden. "Diese Bußgelder sind ein empfindlicher Warnschuss für 9Live. Bei weiteren Verstößen werden die Landesmedienanstalten nicht zögern, die Bußgelder auch noch zu erhöhen", sagte der ZAK-Vorsitzende Thomas Langheinrich.

Im September wurden wegen Verstößen gegen die neue TV-Gewinnspielsatzung erstmals Bußgelder gegen mehrere Sender verhängt. Sat.1 musste wegen Verstößen in der Sendung "Quiz Night"» insgesamt 40.000 Euro Strafe bezahlen, das Vierte ("Spielmitmir", "Cashquiz") insgesamt 12.000 Euro. Ein Sprecher von ProSiebenSat.1 hatte ankündigt, gegen die Bescheide vorzugehen.

Für Gewinnspiele sowie Gewinnspielsendungen im deutschen Privatfernsehen gelten seit März schärfere Regeln. Die neue Satzung soll den Angaben zufolge "mögliche Täuschungen bei Gewinnspielen ausschließen, die Transparenz der Spielabläufe erhöhen und damit den Verbraucherschutz stärken". Aufgrund der alten Gesetzeslage konnten zuvor keine Geldstrafen verhängt werden. Bei Missachtung der Vorschriften drohen den Veranstaltern Bußgelder bis zu 500 000 Euro. (ddp)