Essen. Der große Datenklau beim Online-Netzwerk „Schüler VZ“ hat für Wirbel gesorgt. Dabei sei das, was man beim SchülerVZ finden kann, im Vergleich zu Xing noch harmlos, sagt jetzt der Blogger Peter Schink. Und zeigt, wie leicht man auch dort an Daten kommt.
Während eifrig darüber diskutiert wird, was sich über Kinder nach dem Datenklau bei „Schüler VZ“ so alles herausfinden lässt, ist es bei den Erwachsenen noch viel simpler. Durch das so genannte Crawlen, wie es etwa die Suchmaschine Google macht, um Daten zu sammeln, lassen sich beim Business-Netzwerk Xing persönliche Daten kinderleicht herausfinden. Darauf weist der Journalist Peter Schink in seinem Blog hin.
Daten bei Google sichtbar
Wer bei Xing das Crawlen durch Suchmaschinen nicht ausdrücklich ausschließe, der mache seine Daten auch für jene sichtbar, die gar nicht selbst beim Netzwerk angemeldet sind, schreibt Schink. Das sind der aktuelle Status (etwa Student oder Angestellter), der berufliche Werdegang und die Einträge im Gästebuch. „Nicht jeder will, dass seine bisherigen Arbeitsgeber öffentlich bekannt sind“, sagt Schink.
Darüber hinaus ließen sich aber auch andere, teils sehr persönliche, Details mit einer einfachen Google-Suche herausfinden - etwa der Familienstand, die Adresse und Telefonnummern. Das geht allerdings nur dann, wenn diese Daten in Freitextfelder eingegeben werden, die dafür gar nicht vorgesehen sind. In vielen Fällen, glaub Schink, seien sich die Nutzer gar nicht bewusst, wie offenherzig sich mit ihren Daten umgehen.
"Völlig bewusste Entscheidung"
Das Netzwerk Xing sieht darin kein Problem und verweist im Unternehmens-Blog auf die Profil-Einstellungen. Wenn jemand etwa in seinem Titel bei Xing seine Telefonnummer, also einem dafür nicht vorgesehen Feld, angegebe, wolle derjenige auch entsprechend gefunden werden. „Das ist eine völlig bewusste Entscheidung und aus unserer Sicht kein Beispiel für Datenklau.“