Dortmund. Erstmals seit 2017 gastierte die Wrestling-Liga WWE in der Westfalenhalle. Besonders bejubelt wurden ein Schotte – und drei „Rückkehrer“.

1,96 Meter groß, 115 Kilogramm schwer – und nach seinem Match in der Dortmunder Westfalenhalle ganz emotional: Drew McIntyre, einer der aktuell populärsten Wrestler von Catch-Marktführer WWE, setzte zu einer längeren Rede an: „Danke, dass Ihr das hier so sehr liebt. Es ist immer wieder überwältigend, nach Deutschland zu kommen“, waren nur zwei der Sätze, die der 37-jährige Schotte an die knapp 6000 Fans richtete, bevor er sich mehrfach verbeugte.

Am kommenden Samstag wird McIntyre beim „Crown Jewel“-Event im saudi-arabischen Riad erneut gegen seinen Kontrahenten Karrion Kross antreten – dann allerdings in einem Stahlkäfig. Derart aufwendige Konstruktionen wurden für die acht in der Westfalenhalle gezeigten Matches nicht aufgebaut. Lediglich beim Kampf zwischen Liv Morgan, Natalya und Shayna Baszler ging ein Tisch zu Bruch. Doch die ganz große Show brauchte es an diesem Abend auch nicht. Schließlich waren die Fans in NRW froh, nach rund drei Jahren endlich wieder WWE-Action vor der Haustür sehen zu können (zuletzt im November 2019 in Düsseldorf). Die letzte Show in der Westfalenhalle lag gar fünf Jahre zurück.

WWE in Dortmund: Deutschsprachiges Trio „Imperium“ zieht hervorragende Reaktionen

Die Stars des Abends – neben McIntyre – waren aber zweifellos die „Heimkehrer“ des Trios „Imperium“. Im Hauptkampf siegten der Hamburger Ludwig Kaiser, der Wiener Gunther und der Südtiroler Giovanni Vinci gegen „The Bloodline“ in einem technisch hochwertigen Wrestling-Kampf und fuhren für ihre Performance lautstarken Jubel ein. Ungewohnt für das deutschsprachige Dreigestirn, wird es bei regulären TV-Shows in Nordamerika doch in schöner Regelmäßigkeit ausgebuht.

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In Dortmund war der Heimvorteil allerdings jederzeit spürbar, nach dem Kampf blieb auch noch Zeit für einige warme Worte ans Publikum von Kaiser, der Deutschland 2017 verließ, um in der WWE Karriere zu machen: „Das bedeutet mir soviel, meine Familie ist da, meine Freunde sind da. Die, die ich vor fünf Jahren zurückgelassen habe, um diesen Traum zu leben. Aber jetzt sehe ich, dass es das wert war, ich habe Gänsehaut. Wir werden weiter in den USA unsere Werte vertreten und Euch stolz machen.“

Ludwig Kaiser (mit Fahne) und WWE Intercontinental Champion Gunther feiern ihren Sieg nach dem Kampf gegen
Ludwig Kaiser (mit Fahne) und WWE Intercontinental Champion Gunther feiern ihren Sieg nach dem Kampf gegen "The Bloodline" beim WWE-Event in der Dortmunder Westfalenhalle. © WWE Corp. | WWE

Social-Media-Star Logan Paul vor einem wichtigen Match

Beim „Crown Jewel“-Event bleibt dem Trio allerdings nach der aktuellen Matchcard nur eine Zuschauerrolle. Hauptattraktion ist der Titelkampf zwischen Champion Roman Reigns und Social-Media-Persönlichkeit Logan Paul, der auf seinen Plattformen über 33 Millionen Follower vereint und in diesem Jahr bereits zwei vielbeachtete Wrestling-Matches für WWE absolvierte. Zuschauen können Interessierte wie gehabt über das kostenpflichtige WWE Network (etwa 11 €/Monat) am Samstag, 5. November, ab ca. 17 Uhr. Weitere Live-Daten in Deutschland sind aktuell in Planung.