Düsseldorf. Bislang untersuchte das BKA viele Kinderporno-Fälle. Nun wechselt die Zuständigkeit auf die Länder. Polizeigewerkschafter sehen das kritisch.
Die Gewerkschaft der Polizei (GdP) warnt vor einer Welle von Verdachtsfällen im Bereich der Kinderpornografie. Ab 1. März seien die Landeskriminalämter für die Prüfung zuständig, die bislang das Bundeskriminalamt geleistet habe, berichtete die GdP am Freitag in Düsseldorf.
Dabei gehe es um bundesweit mehr als 60.000 Fälle, die jährlich vom US-Zentrum für vermisste und ausgebeutete Kinder den deutschen Behörden gemeldet werden, weil die Täter aus Deutschland US-Server genutzt haben.
Weder das Landeskriminalamt in Düsseldorf noch die örtlichen Polizeibehörden seien auf den zu erwartenden sprunghaften Anstieg der Verdachtsfälle vorbereitet. Die Zahl der Ermittler und die technische Ausstattung seien unzureichend, so die GdP.
Gewerkschaft: NRW-Polizei braucht mehr IT-Experten und weitere Fachkräfte
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Ab dem 1. März werde auch das LKA NRW für die Prüfung der Hinweise zuständig sein, bestätigte das NRW-Innenministerium auf Anfrage. Deswegen sei das Personal dort bereits um sechs Stellen aufgestockt worden. Man werde die Entwicklung genau beobachten und bei Bedarf reagieren.
Trotz der bisher erfolgten Personalaufstockung in diesem Bereich könnten Täter deswegen straffrei bleiben, warnte die GdP. „Wir brauchen mehr IT-Experten und Fachkräfte, die die Polizisten bei der Auswertung der ständig steigenden Datenmengen unterstützen“, forderte GdP-Vize-Landeschef Michael Maatz. (dpa)