Solingen. Frust über den Lockdown und Verbote könnten zum Jahreswechsel in vermehrten Attacken auf Einsatzkräfte gipfeln, fürchten Feuerwehr-Vertreter.

Die Deutsche Feuerwehr-Gewerkschaft befürchtet mehr Gewalt gegen Einsatzkräfte an Silvester. Es vergehe kaum eine Woche, in der nicht über Angriffe auf Helfer von Polizei, Feuerwehr, Rettungsdienst oder THW berichtet werde, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Auch Zugbegleiter, Krankenhauspersonal und Mitarbeiter im öffentlichen Dienst seien immer mehr betroffen. „Der Lockdown wird dies wohl verstärken.“

In den vergangenen Jahren kam es in der Silvesternacht immer wieder zu Attacken auf Einsatzkräfte. In diesem Jahr gibt es vielerorts Beschränkungen wie etwa Böllerverbote, die für zornige Reaktionen sorgen könnten.

Gewerkschafts-Chef: Einsatzkräfte haben Angst vor Angriffen

Der Gewerkschaftsvorsitzende Siegfried Maier sieht es als notwendig an, gezielt Kurse für Einsatzkräfte zum Umgang mit solchen Situationen anzubieten. Kräfte der Feuerwehr und des Rettungsdienstes kämen, um zu helfen und Leben zu retten. Darauf seien sie vorbereitet.

„Auf Gewalt, Übergriffe und brutale Attacken jedoch nicht.“ Immer mehr Einsatzkräfte berichten Maier zufolge, dass sie Angst haben, im Einsatz angegriffen zu werden.

Trainingsprogramm „Sicher im Einsatz“ soll helfen

„Wir wollen keine Vorbereitung auf mögliche Kämpfe“, so Maier. Es sei aber wichtig, dass sich die Kolleginnen und Kollegen befreien könnten, wenn es keinen anderen Ausweg gebe.

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Ein spezielles Trainingsprogramm dafür sei nun entwickelt. Das Konzept von „Sicher im Einsatz“ sei, sich aus Situationen wie Bedrängen, Festhalten, Umklammern und Würgen befreien zu können, ohne dem Angreifer großen Schaden zuzufügen. (dpa)