Bad Salzungen. Bei einem schweren Unfall auf einem Bundeswehrgelände bei Bad Salzungen sind am Montagmorgen 13 Soldaten verletzt worden. Nach aktuellen Angaben der Bundeswehr befinden sich unter ihnen sieben Schwerverletzte. Keiner der Soldaten schwebt in Lebensgefahr.
Ein Bundeswehr-Soldat ist am Montagmorgen in der Werratal-Kaserne im thüringischen Bad Salzungen mit einem Auto in eine Soldatengruppe gefahren. 13 Soldaten wurden verletzt, darunter sieben schwer.
Nach Angaben der Bundeswehr war ein Soldat gegen 6.35 Uhr mit seinem privaten Auto auf dem Kasernengelände in eine Gruppe Wehrdienstleistender gefahren. Die Soldaten waren vor der Waffenkammer angetreten, da sie zur Ausbildung auf einem nahe gelegenen Truppenübungsplatz abrücken sollten.
Auto-Fahrer steht unter Schock
Laut Bundeswehr handelt es sich um einen Unfall. Dafür würden die Umstände sprechen, sagte Standortkommandant Philipp Leyde. Ein Anschlag oder ein Attentat wird nach Informationen von DerWesten derzeit ausgeschlossen. Die Polizei hat gemeinsam mit Feldjägern der Bundeswehr die Ermittlungen übernommen. Bisher konnten aber weder die Verletzten noch weitere beteiligte Zeugen zum Unfallhergang befragt werden.
Nach Angaben des Chefs der Polizeiinspektion Bad Salzungen, Tim Auck, stand der Unfallfahrer weder unter Alkohol- noch unter Drogeneinfluss. Er wurde nicht verletzt,erlitt aber einen Schock. Um die Verletzten zu bergen, waren drei Rettungshubschauber im Einsatz. Alle verletzten Soldaten werden derzeit in Kliniken in der Umgebung behandelt. Die Bundeswehr ist dabei, die Angehörigen der betroffenen Soldaten zu informieren.
In der Kaserne sind ein Kriseninterventionsteam der Bundeswehr sowie ein Armee-Seelsorger zum Einsatz gekommen, um die betroffenen Soldaten und deren Angehörige zu betreuen. Das Areal wurde weiträumig abgesperrt. Bei dem Vorfall sind weder Waffen zum Einsatz gekommen, noch ist Munition oder Sprengstoff explodiert.
Lieberknecht: Ganz Thüringen ist betroffen
Ministerpräsidentin Christine Lieberknecht (CDU) sagte, ganz Thüringen sei von dieser «Tragödie» betroffen. Sie wünschte den verletzten Bundeswehrsoldaten baldige Genesung und dankte besonders den Einsatz- und Rettungskräften am Ort für die schnelle Hilfe und Versorgung der Verletzten.
In der Werratal-Kaserne sind nach Angaben des Standortkommandanten Philipp Leyde etwa 2000 Soldaten stationiert. Zeitsoldaten aus der Werratal-Kaserne in Bad Salzungen sind in der Vergangenheit mehrfach an Auslandseinsätzen der Bundeswehr beteiligt gewesen. Ende Juni waren drei von ihnen in Afghanistan ums Leben gekommen, als ihr Transportpanzer bei einem Gefecht mit Aufständischen nahe Kundus bei einem Ausweichmanöver in ein tiefer gelegenes Flussbett gestürzt war. (mit ddp)