. Nach ihrem Debüt als Live-Reporterin bei der WM-Partie Japan – Kolumbien entwickelte sich eine Diskussion über die Hetze gegen weibliche Fußball-Kommentatorinnen.
Nun erklärte die ARD, dass sie sich auch eine Kommentatorin für Fußball-Länderspiele der Männer vorstellen könnte. „Wir arbeiten daran, sehen aber an den zum Teil irrwitzigen und negativen Reaktionen, dass eine Frau als Kommentatorin sehr sicher sein muss, um mit dieser Situation umgehen zu können“, sagte ARD-Sportkoordinator Axel Balkausky der dpa.
ARD lobt ZDF für Claudia Neumann
Er lobte das ZDF für seine Entscheidung, Neumann bei der WM in Russland einzusetzen. „Man muss den Kollegen vom ZDF ein Kompliment machen, dass sie mit Claudia Neumann eine Kommentatorin aufgebaut haben, die heute sehr gut in der Lage ist, ein WM-Turnier zu kommentieren“, sagte Balkausky. Er zeigte sich „zuversichtlich, dass wir diese Lücke mittelfristig schließen können“.
Der Sportkoordinator schränkte indes ein: „Grundsätzlich muss ich allerdings feststellen, dass nicht sehr viele Frauen den Weg als Kommentatorin gehen wollen, auch nicht in der großen ARD.“
Nach der Hetze gegen Claudia Neumann waren ihr viele Kollegen zur Seite gesprungen. Marcel Reif etwa erklärte: „Bei Claudia Neumann fehlt es nicht an Fachkompetenz. Ausrufezeichen. Punkt.“ Auch
, die attackiert wird. Auch in anderen Ländern sind Frauen in der Männerdomäne Fußball anscheinend nicht gern gesehen.
So setzt der norwegische Rundfunk NRK auf Lise Klaveness als Kommentatorin. Die Arbeit der 37 Jahre alten Ex-Fußballerin wird in den sozialen Medien von anonymen Autoren teilweise giftig kommentiert.
Ähnlich sieht es in den USA aus, wo mit Aly Wagner erstmals eine Frau WM-Spiele im US-Fernsehen kommentiert. Oder in Großbritannien, wo Vicki Sparks bei der BBC als erste WM-Reporterin hinter dem Mikrofon sitzt.
Neben Lob, dass sie „Geschichte geschrieben hat“, tauchten in den sozialen Medien nach dem Sparks-Debüt auch böse Kommentare auf. In einem der harmloseren hieß es, dass Journalistinnen ausschließlich Frauenspiele kommentieren sollten.
Der Deutsche Olympische Sportbund und der Journalistinnenbund schalteten sich am Dienstag in die Debatte ein. Es sollte im Jahr 2018 ganz normal sein, dass Frauen Expertinnen und Journalistinnen in allen Sportarten sind. Am Ende stand die Forderung: Mehr weibliche Stimmen im Fußball. (jha/dpa)
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