gehörte nicht zu den Höhepunkten der Fußball-WM in Russland. Trotzdem bot das Spiel Anlass für reichlich Aufregung – für manche TV-Zuschauer, aber auch für das ZDF, das die Partie am Dienstag live übertrug.
Grund für den Wirbel war nicht die sportliche Vorstellung der beiden Mannschaften, sondern der Live-Kommentar zum Spiel, bei dem knapp 3,8 Millionen Zuschauer eingeschaltet hatten. Der kam von Claudia Neumann, einzige Frau im Team der öffentlich-rechtlichen TV-Kommentatoren
und regelrechte Hass-Kommentare gegen die 54-jährige Journalistin. Neumann sei „wahnsinnig unangenehm“ oder ihre Stimme tue „in den Ohren weh“ gehörte da noch zu den harmloseren Kommentaren.
Das ging so weit, dass sich ZDF-Sportchef Thomas Fuhrmann , gefordert sah. „Wir akzeptieren natürlich Kritik, auch bei den Kommentatoren – was aber bei
passiert, sprengt alle Grenzen“, sagte Fuhrmann der Deutschen Presse-Agentur. Und weiter: „Hier wird offensichtlich etwas Grundsätzliches berührt: Eine Frau kommentiert ein Spiel der Männer-WM. Manche drehen da im Netz völlig durch, das ist unterste Schublade.“
Neumann verwechselte Spielernamen
Neumann war unter anderem vorgeworfen worden, dass sie in ihrem Live-Kommentar mehrfach den japanischen Spieler Osako mit dessen Mannschaftskollegen Muto durcheinander brachte. Dazu Fuhrmann: Dass ihr auch mal Fehler – wie die Verwechselung eines japanischen Spielers – unterlaufen, gehöre wie bei den männlichen Kollegen zum Job.
Das ZDF sah sich angesichts der Anti-Neumann-Welle bei Twitter und Facebook genötigt, bei Facebook einige Kommentare von Nutzern zu entfernen die Nutzer und an die „Netiquette“ zu erinnern. Wer mit Schimpfwörtern um sich werfe, müsse damit rechnen, „dass wir seinen Kommentar löschen“.
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Aber auch im Internet fand sich Unterstützung für Neumann. So etwa bei diesen Fußball-Fans:
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Marcel Reif: „Das ist unsäglich“
Neumann erhielt auch Rückendeckung aus dem Kollegenkreis. So nahm etwa Reporter-Legende Marcel Reif die Reporterin in Schutz. Reif, einst selbst beim ZDF im Einsatz, sagte der „Stuttgarter Zeitung“: „Das ist unsäglich, weil es mit Sachlichkeit nichts zu tun hat. Wenn einem Leute zuhören, gibt es immer Leute, die es gut oder nicht gut finden, richtig oder nicht richtig. Aber jemanden so in der Art anzugehen, das verbitte ich mir.“ Reif sagte außerdem über die Kollegin: „Bei Claudia Neumann fehlt es nicht an Fachkompetenz. Ausrufezeichen. Punkt.“
Claudia Neumann will sich laut ZDF derzeit nicht zu den Beschimpfungen äußern, sondern sich auf ihren Job in Russland konzentrieren. Für sie ist die Situation allerdings nicht neu.
, die damals als erste Frau im deutschen Fernsehen Spiele einer Männer-EM kommentiert hatte.
Damals sagte Neumann im Gespräch mit unserer Redaktion, Frauen seien bei Teilen der Gesellschaft wenn es um Fußball geht
. Das gelte selbstverständlich nicht für alle. Sie kenne auch Menschen, die es kaum fassen könnten, dass heutzutage „solche Debatten überhaupt noch geführt werden“. (mit Material von dpa)
• In einer früheren Version hieß es, Claudia Neumann werde an diesem Mittwoch das Spiel Portugal gegen Marokko kommentieren. Tatsächlich werden die Mittwochspiele aber von der ARD übertragen. Wir bitten diesen Fehler zu entschuldigen.
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