Mettmann. Der Fußballverein ASV Mettmann hat sich nach nur drei Wochen von seinem Trainer getrennt. Dieser hatte sich auf Facebook antisemitisch geäußert.

Weil sich der ehemalige Trainer von ASV Mettmann II antisemitisch geäußert hat, hat ihn der Verein Anfang des Jahres nach nur drei Wochen Amtszeit entlassen. "Das haben wir einstimmig in einer außerordentlichen Sitzung beschlossen", sagt Musa Ibis, erster Vorsitzender des Vereins.

Der Entlassung des Trainers war ein Streit auf Facebook vorausgegangen, bei dem der ehemalige Trainer, K. (vollständiger Name der Redaktion bekannt) unter anderem "Du dreckiger Jude" geschrieben hatte. In weiteren Fällen beschimpfte K. das Judentum, bezeichnete die Gläubigen gar als "Schande der Menschheitsgeschichte", wie die Rheinische Post berichtet.

Hauptsponsor drohte damit, abzuspringen

Ibis hat nach eigenen Angaben am 27. Dezember 2017 von dem Vorfall erfahren. Mehrere User hatten den Verein auf die Äußerungen des ehemaligen Trainers K. aufmerksam gemacht. Auch der Hauptsponsor war von Usern über den Vorfall informiert worden und hatte damit gedroht, abzuspringen.

Nach Angaben von K. sei er zu erst in seinem muslimischen Glauben beleidigt worden, als er sich über Videos aus Israel und Palästina empörte, in denen Kinder starben. Er sei emotional geworden und dann habe sich das Ganze hochgeschaukelt. "Ich wollte niemanden angreifen und wurde provoziert", sagt K.

K. hat sich offiziell auf Facebook entschuldigt

"Es war kindisch von mir. Ich habe selber Kinder und war einfach traurig, wie Kinder da sterben, so K. Jetzt habe er die Quittung dafür bekommen, weil ihn der Verein entlassen hat. Mehrere Leute hatten den Verein und die Sponsoren über den Vorfall informiert. Der Druck sei zu groß geworden und deshalb sei er als entlassen worden. Auf Facebook hat sich K. offiziell entschuldigt:

K. hat sich am 4. Januar auf Facebook offiziell für seine Äußerungen entschuldigt.
K. hat sich am 4. Januar auf Facebook offiziell für seine Äußerungen entschuldigt. © Screenshot Facebook

"Ich habe nichts gegen Juden oder das Judentum und ich wollte niemandem in seinem Glauben angreifen", so K. Einen neuen Trainiger hat der Verein ASV Mettmann II noch nicht, sagt Musa Ibis, erster Vorsitzender des Vereins. Am Mittwoch sei das erste Training im neuen Jahr gewesen und es würden zunächst interne Besprechungen stattfinden.