Berlin. Eine Impfung zum Schutz vor der Schweinegrippe ist in Deutschland seit Donnerstag offiziell empfohlen. Das erklärte die Ständige Impfkommission. Vorrangig geimpft werden sollen aber Kranke und Schwangere sowie medizinisches Personal.

Ständige Impfkommission

Die 16-köpfige Ständige Impfkommission (STIKO), die am Donnerstag die Empfehlung zur Impfung gegen die Schweinegrippe abgab, gibt es seit 1972. Die Wissenschaftler sind dafür zuständig, Risiken und Nutzen bestimmter Impfungen zu prüfen und abzuwägen. Auf dieser Grundlage erklären sie, ob eine Immunisierung zu empfehlen ist - möglicherweise auch nur für eine bestimmte Gruppe.

Die Entscheidung gilt als wichtiges Signal. Sie ist Richtschnur für Empfehlungen der Landesgesundheitsbehörden. Normalerweise ist eine STIKO-Empfehlung auch Voraussetzung dafür, dass eine Schutzimpfung von der Krankenkasse übernommen wird. Im Fall der Schweinegrippe ist es etwas anders, weil die Regierung die Kostenfrage bereits per Rechtsverordnung geklärt hat. Ziel war eine Verkürzung des Verfahrens, um schnell mit der angekündigten Massenimpfung beginnen zu können. Als Startdatum haben Bund und Länder den 26. Oktober bestimmt.

Die Rolle der STIKO ist im Infektionsschutzgesetz von 2001 festgeschrieben. Die Mitglieder werden vom Gesundheitsministerium benannt. Ihre etwaigen Verbindungen zur Pharmaindustrie müssen sie im Internet veröffentlichen. Die Kommission ist beim Robert-Koch-Institut angesiedelt, aber von dem Bundesinstitut unabhängig. (ap)

Eine Impfung zum Schutz vor der Schweinegrippe ist in Deutschland seit Donnerstag offiziell empfohlen. Die Ständige Impfkommission (STIKO) erklärte in Berlin, alle Bevölkerungsgruppen könnten von der Immunisierung profitieren. Vorrangig sollten aber zunächst Mitarbeiter in medizinischen Diensten sowie chronisch Kranke und Schwangere geimpft werden.

«Die beste Möglichkeit, sich gegen eine Infektion mit der Neuen Influenza A (H1N1) zu schützen, ist in Kürze (sobald ein Impfstoff verfügbar ist) die Impfung», erklärte die beim Robert-Koch-Institut angesiedelte Kommission. Da Personen der Risikogruppen besonders von der Impfung profitieren, gibt die Kommission ihnen Vorrang. Sie hätten ein wesentlich größeres Risiko schwerer und tödlicher Krankheitsverläufe. Die Impfung von medizinischem Personal und anderen Berufsgruppen mit Patientenkontakt schütze solche Personen, die aufgrund ihrer Tätigkeit einem höheren Infektionsrisiko ausgesetzt seien und engen Kontakt zu gefährdeten Gruppen hätten.

Die STIKO folgt damit einer Empfehlung der WHO. Doch wies sie darauf hin, «dass diese Empfehlung bei einem dynamischen Infektionsgeschehen und einer sich ständig ändernden und verbreiternden Datenlage nicht statisch sein kann, sondern fortlaufend überprüft und gegebenenfalls angepasst werden wird». (ap)